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PDF Writer für Windows

Jede Lösung hat ihre Zeit.

(Update Februar 2011)

Die hier vorgestellte hatte ihre Zeit, fast zehn Jahre. Nun ist Windows 7 da, und viele verwenden die 64-bit-Edition. Diese Kombination verträgt sich nicht mit dem unten angesprochenen Redmon, für das es zwar eine 64-bit-Portierung gibt, aber keine, die dann auch noch unter Windows 7 läuft.

Deshalb werde ich diese Anleitung nicht weiter pflegen, sondern empfehle zum Erstellen von PDF und EPS aus jeder Windows-Anwendung heraus den Bullzip Free PDF Printer, den ich auch selbst verwende.

Es bleibt freilich meine Installationsanleitung für LaTeX unter Windows 7, sowie der Hinweis auf mein LaTeX-Lern-Buch.

Für die unentwegten unter Ihnen lasse ich den Text unten stehen, bis Windows Vista funktioniert das tadellos.

PDF leicht und kostenneutral

Formatierte Dokumente sollte man nicht als Worddateien versenden sollte, sondern besser als PDF, wenn nicht sowieso der blanke Text reicht. Wie aber erzeugt man eine solche PDF-Datei, ohne jedes Mal händisch zuerst nach PostScript drucken und dann mittels Ghostscript/GSView die Ausgabe im PDF erzeugen zu müssen? Richtig: man automatisiere die letztere Lösung.

Ähnlich funktioniert übrigens auch der EPS-Drucker.

Zutaten

Folgendes wird benötigt:

  • GhostScript. Unterliegt der GPL und gibt’s von der Ghostscript Website. Einfach nach „Obtaining the latest GPL version“ und dann nach der Windowsversion Ausschau halten.
  • RedMon Redirection Port Monitor unter der Aladdin Free Public License von Russel Langs Seite. Am besten auf deutsch ziehen, dann gibt’s mit den Erklärungen hier keine Probleme.
  • Eine Konfigurationsdatei für GhostScript. Diese bitte noch umbenennen, damit sie die Endung .cfg hat.

Zubereitung

Die Einrichtung geht nun wie folgt von statten:

  1. GhostScript installieren und die Konfigurationsdatei in GhostScript-Verzeichnis kopieren. Die Konfigurationsdatei editieren und die Pfade auf die eigene Installation anpassen.
  2. Das RedMon Ziparchiv in ein temporäres Verzeichnis entpacken und setup.exe aufrufen. Dies installiert einen weiteren verfügbaren Druckeranschluß.
  3. Einen neuen Drucker erstellen. Bei der Wahl des Druckeranschlusses „neuen Anschluß erstellen“ wählen und dort „Umgeleiteter Anschluß“ (bzw. „Redirected Port“ bei der englischen Version) selektieren.
  4. Als Druckertreiber Apple Color LaserWriter 12/600 (bis Windows Vista), bzw. MS Publisher Color Printer (ab Windows 7, in der Herstellerliste »Generic«) wählen.
  5. Einen sinnvollen Namen für den Drucker vergeben, z.B. „PDF Drucker“.
  6. Jetzt wird der Treiber installiert und die Druckereinrichtung selbst ist abgeschlossen.
  7. Nun die Druckereinstellungen wieder öffnen und auf den Reiter „Anschlüsse“ wechseln. Den neu erstellten Anschluß, an der dem Drucker zugewiesen ist, konfigurieren wie folgt:
    • Als Programm wählt man das gswin32c.exe im bin-Directory der GhostScript-Installation, also z.B. c:\gs\gs8.54\bin\gswin32c.exe.
    • Als Argumente gibt man ein:
      @C:\gs\PdfWrite.cfg -sOutputFile="%1" -c save pop -f -
      wobei das Erste der Pfad zu der Konfigurationsdatei sein muß. Achtung, Groß-/Kleinschreibung zählt, und der alleinstehende Querstrich auch!
    • Als Ausgabe wählt man „Prompt for filename“.
    • Der Ablauf ist „Hintergrund“.
    • Die „Ausführung als Benutzer“ ist aktiv.
  8. Die Druckereinstellungen nicht schließen, sondern bei Allgemein die Druckeinstellungen öffnen und bei Erweitert → PostScript → Optionen als Ausgabeoption „Portabilität optimieren“ wählen. Außerdem muß unter „Farbverwaltung“ der Wert für „ICM-Methode“ auf „ICM ausgeschaltet“ gesetzt werden, da es sonst zu Farbverfälschungen kommen kann.

Fertig. Zum Testen einfach aus irgendeiner Anwendung heraus auf den neuen „PDF Drucker“ drucken und die erzeugte Datei im Acrobat Reader öffnen.

Versalzen?

Sollte etwas nicht gehen, sind folgende Fehler wahrscheinlich:

  • Die PostScript-Ausgabe steht nicht auf „Portabilität optimieren“. Beheben in den Druckereigenschaften.
  • Der Anschluß verweist nicht auf das GhostScript Programm. Beheben in den Anschlußeigenschaften.
  • Das Programmargument verweist nicht auf den richtigen Pfad zur Konfigurationsdatei. Beheben in den Anschlußeigenschaften.
  • In der Konfigurationsdatei sind die Pfade nicht richtig gesetzt. Beheben durch Editieren der Datei.
  • Ghostscript ist in einem Verzeichnis installiert, das Leerzeichen im Namen enthält, wie z.B. c:\Program Files\. Dann muß in den Anschlußeinstallungen DOS-Name des Verzeichnisses, c:\progra~1, verwendet werden. Generell empfehle ich jedoch, Ghostscript, nach c:\gs zu installieren, wie es auch vom Installationsprogramm vorgeschlagen wird.
  • Irgendein anderer Datei- oder Verzeichnisname enthält ein Leerzeichen. Das ist generell zu vermeiden.
  • Irgendeine Option für Ghostscript wurde in falscher Groß-/Kleinschreibung angegeben. Bitte korrigieren, Ghostscript will genau die Schreibweise!

Sollte ein anderer Fehler auftreten, so empfehle ich, www.google.de oder groups.google.de zu konsultieren und zu sehen, ob jemand anders schon auf dasselbe Problem gestoßen ist.

In den Anschlußeigenschaften kann ein Logfile mit Debug angegeben werden, welches dann mehr Informationen bietet. Mit diesem gestaltet sich die Fehlersuche wesentlich einfacher.

Wenn alles geklappt hat, freue ich mich ebenfalls über einen Kommentar und eine Weiterempfehlung! Sollte eine Erklärung auf dieser Seite unklar sein, würde ich mich über einen Hinweis freuen.

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Joachim Schlosser:
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