Anströmendes Meer in Island bei Stokksnes

Wird alles gut werden?

Mit freundlicher Erlaubnis von Seth Godin lesen Sie hier die deutsche Übersetzung seines Blogposts “Is everything going to be okay?“. Meiner Ansicht nach sind das die besten gut hundert Wörter, die bislang zur gegenwärtigen globalen Krise geschrieben wurden. Eigentlich zu jeder Krise.

Das kommt darauf an.

Wenn wir meinen: „Wird alles so sein, wie es war und wie ich es erwartet habe?“, dann ist die Antwort nein. Die Antwort auf diese Frage ist immer nein, das war schon immer die Antwort.

Wenn wir meinen: „Wird alles so sein, wie es sein wird?“, dann ist die Antwort ja. Ganz selbstverständlich. Wenn wir alles, was geschieht, als in Ordnung definieren, dann wird auch alles so sein.

Wenn man davon ausgeht, dass alles so sein wird, wie es sein wird, bleibt uns stattdessen nur noch eine wirklich nützliche und produktive Frage: „Was wirst du nun deswegen unternehmen?“

Danke, Seth, für den Blog und auch den Podcast „Akimbo“

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Kommentare

3 Antworten zu „Wird alles gut werden?“

  1. Avatar von Wolfgang Mayer
    Wolfgang Mayer

    Ich denke, alles hat mit Erwartungshaltungen zu tun. Offenbar unterlagen die meisten hier einer Täuschung was die Realität ist. Wir sind schlicht schlecht für die jetzige Situation aufgestellt (mangelndes Risikomanagement). Dies betrifft sowohl die reine Sachlage wie z. B. mangelnde Infrastruktur und Materialien für die Covid 19-Krise, aber auch das Prozedere eine solche Krise anzugehen und abzuarbeiten. Wir sehen uns größtenteils der Politik ausgeliefert und die Umverteilung des Wohlstandes und die prekäre Lage der Staatshaushalte werden dadurch weiter verschärft werden. Gegenwärtig wird sich jeder in seinem Mikrokosmos egoistisch die Frage stellen, wie er am besten von der gegenwärtigen Lage profitiert oder zumindest am wenigsten darunter leidet. Auf der Makroebene sind wir alle Spielball der Politik. Mittel- und langfristig wird man sich hier fragen müssen, wie unser System bei den nun jetzt offen zur Schau tretenden Mängeln, die natürlich gerne und oftmals durch bloße Worthülsen der verantwortlichen Entscheidungsträger zugedeckt bzw. camoufliert werden, verändert und verbessert werden kann. Dies erfordert mehr Engagement von Allen (Stichwort: sinkende Wahlbeteiligung) und wird zu entsprechenden, eventuell auch chaotischen, politischen Verwerfungen führen. Hoffentlich werden nun genügend Mitbürger ent-täuscht. Wenn alles schnell geht, wird es leider nicht besser werden als vorher. Umdenken und Anpassung ist gefragt und Gut Ding braucht (leider) eben auch Weile.

  2. Avatar von Joachim Pehlke
    Joachim Pehlke

    Na ja, das Statement ist ja eher ein Allgemeinplatz als hilfreiche Orientierung. Sagt eigentlich nichts anderes als „wir sind dem Schicksal ausgeliefert“, können das was kommt, nicht ändern, sondern müssen damit umgehen. Große Philosophie und echte Lebenshilfe sehe ich nicht darin :-(

    1. Ich sehe es nicht als „ausgeliefert“, sondern als das Akzeptieren der äußeren Umstände und fokussieren auf das, was man selbst verändern kann, so wie es in der Stoa beschrieben steht oder wie es auch Viktor Frankl sehr eindringlich niederschrieben. Das ist für mich kein Allgemeinplatz, sondern ein Anerkennen, dass es eben nicht wieder wie vorher werden wird.

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