Kommunalwahl ist ganz stark Personenwahl. Hier haben wir noch am ehesten die Chance, Kandidaten auch persönlich zu kennen und zu treffen. Auf kommunaler Ebene spielen einzelne Kandidaten eine größere Rolle im Verhältnis zu Parteien als bei anderen Wahlen. Deshalb schaue ich besonders auf die Porträt-Fotos auf den Wahlplakaten. Nach meinen Fotobesprechungen für Wahlen 2014 und 2018 gab es großes Interesse lokaler Politiker, so dass diesmal sogar Leute auf mich zu kamen und fragten, ob ich das diesmal wieder mache.
Ich mache das, weil ich doch häufig fotografiere und mich intensiv mit vielen Aspekten der Fotografie auseinandersetze. Dieser Artikel gibt meine subjektive Einschätzung und Meinung zu den mir im näheren Umfeld zugänglichen Fotografien auf Wahlplakaten wieder. Was erlaubt sich der Schlosser hier? Eine eigene Meinung, unterfüttert durch Erfahrung in Fotografie. Zudem nutze ich das Hinsehen hier zum Lernen, denn vieles, was ich hier sehe, daran muss ich auch bei meinen Fotos arbeiten.
Die Fotos sind überwiegend deutlich besser als noch bei der Kommunalwahl 2014 (siehe Bildbesprechung 1 und Bildbesprechung 2), und als bei der letzten Landtagswahl und Bezirkstagswahl 2018 (siehe Bildbesprechung). Vielleicht lesen ja Politiker meinen Blog und wollten viele meiner Anregungen und Handreichungen in die Bildgestaltung einfließen lassen *zwinkizwonki*. Die Bildqualität ist erfreulicherweise allgemein gestiegen.
So gibt es tatsächlich viel weniger fotografische Ausfälle als noch bei den letzten Wahlen, aber es gibt sie noch.

Prozedere
Weil Kommunalwahl eben ganz stark Personenwahl ist, sortiere ich nach Personen anstatt nach Parteien. Die Bildbesprechung ist sortiert nach dem Vornamen des Kandidaten. Sind zwei Kandidaten abgebildet, so ist der ausschlaggebende der des ersten Kandidaten. Sind drei oder mehr Kandidaten abgebildet, so wird das Bild ganz am Ende als Gruppenbild besprochen, sortiert nach Partei. OB-Kandidaten bilden eine eigene Kategorie und kommen als Zweites.
Da ich in Augsburg-Göggingen wohne, bespreche ich natürlich die Plakate, die hier im näheren Umfeld hängen, und nicht alle Drölfzehnhundert Kandidaten und Motive in ganz Augsburg. Wenn Sie als Kandidat sich vermissen, dann habe ich Ihr Plakat in Göggingen nicht wahrgenommen (es kann schon da sein, aber halt nicht dort, wo ich war). Ich bespreche nur Plakate, die in maximal 2,50 Meter Höhe hängen, womit manche tatsächlich rausfallen, die der AfD zum Beispiel, bei denen ich aber ohnehin albern-ausfällig geworden wäre.
Alle Wahl-Fotos und Plakate gehören den jeweiligen Kandidaten und Parteien. Alle Fotos der Plakate sind aufgenommen in JPEG, Belichtung grob korrigiert und manchmal zugeschnitten. Ich habe mir Mühe gegeben die Plakate so zu fotografieren, wie sie tatsächlich auf der Straße aussehen.
Es geht nicht um die Inhalte der Kandidaten, Parteien, und nur in Ausnahmefällen um das, was auf dem Plakat steht.
Es ist eine subjektive Foto-Besprechung, mit ein paar Anmerkungen zum Layout. Dabei half mir mit präzisem Auge und ganz feiner Wahrnehmung Die Frau Julia, die übrigens selbst einen exzellenten Blog mit Hauptthema Musicals hat: Die Frau schaut hin.
Kandidaten
Alexander Bochmann, WSA
Ein sehr sympatisches Hipster-Foto von Alexander Bochmann. Er wirkt offen und zugänglich. Vermutlich wurde im historischen Damenhof fotografiert. Sauber ausgeleuchtet, tolle Farben: So geht Wahl-Porträt.
Das prinzipielle WSA-Layout in grün und rot ist zwar deutlich lesbar, klatscht aber den Namen in der roten Box oft unschön über die Kandidaten, so auch hier. Es wirkt so unharmonisch, schade um das schöne Porträt. Den Listenplatz, den man im Zweifelsfall auf dem Wahlzettel suchen sollte, muss man auch hier suchen.
Alfred Moritz, FW
Die Wahl der Hintergrundfarbe mag dem allgemeinen Plakatentwurf der Freien Wähler geschuldet sein, ergibt halt fast keinen Kontrast zu den weißen Haaren von Alfred Moritz, obwohl das Bild richtig beleuchtet wurde. Halbwegs freundlich, so ein wenig großväterlich, korrekt mit Schlips, aber halt auch etwas langweilig.
Die FW hat halt ihr Farb-Profil mit den Grundfarben Mint und Orange, die zusammen je nach Druck etwas seltsam aussehen. Ansonsten: Listenplatz und Name prominent platziert, leider dabei das Porträt am Hals beeinträchtigt.
Gemessen an der unterirdischen Qualität der früheren FW-Fotos ein echter Fortschritt. Das Kabelbinder-Piercing im Ohr ist ein nettes Detail dieses Plakats.
Anita Ponzio, WSA
Ein freundliches Foto, sauber ausgeleuchtet. Der Hintergrund passt zum Layout des Plakats. Die über die Schulter gehängte Jacke verstehe ich absolut nicht. Was möchte uns der Fotograf damit sagen? Dass Anita Ponzio schon alle Hände voll zu tun hat?
Wozu die WSA stets „Stadtrat-Kandidat/in“ auf die Plakate schreibt, bleibt mir ein Rätsel, weil ja diesmal sowieso nur kommunal gewählt wird. Wer also nicht OB werden möchte, wird wohl für den Stadtrat kandidieren. Viel sinnlos verwendeter Raum, auf dem sinnvollerweise der Beruf oder sonst eine andere Information über die Kandidaten hätte Platz finden können.
Beate Schabert-Zeidler, Pro Augsburg
Wie gewohnt mit einem starken Foto, extrem sauber und charakterstark ausgeleuchtet. Im Vergleich zur vorigen Kommunalwahl jedoch schwächer, da der Gesichtsausdruck etwas nichtsagend ist.
Bernd Zitzelsberger, CSU

Bernd Zitzelsberger tritt mit einem Versicherungsvertreter-Porträt an. Zwar ist die rein optische Qualität des Fotos hinsichtlich Ausleuchtung gegeben, jedoch ohne jegliche Aussage über den Kandidaten. Die Nachbearbeitung ist grenzwertig, fast zu stark.
Es ist das erste CSU-Plakat in dieser Besprechung, und fast alle weiteren folgen leider diesem Muster. Dafür ist der Druck sehr sauber.
Das Layout ist sehr gut gewählt, setzt das „Ja“ in den Fokus und direkt neben das Gesicht den Namen und den Listenplatz.
Christine Wilholm und Frederik Hintermayr, Die Linke
Kleidungstechnisch sind Wilholm und Hintermayr aufeinander abgestimmt. Besonders Frederik Hintermayr ist hervorragend getroffen. Bei Christine Wilholm hätte ich mir für das Foto etwas mehr Volumen im Haar gewünscht. Beider Gesichtsausdruck ist sehr freundlich, ein herzliches Foto.
Der Hintergrund ist natürlich, eine Straßenszene. Ein unaufgeregtes Plakat, solide gemacht. Die Namen in den Linken-Farben sind sehr deutlich zu lesen, wenngleich etwas aufdringlich und im Stil einer großen deutschen Boulevardzeitung.
Claudia Eberle, Pro Augsburg

Im Vergleich mit früheren Wahl-Porträts stellt sich Claudia Eberle betont weiblich dar. Hier hat das Foto-Team ganze Arbeit geleistet. Pose, Gesichtsausdruck und Beleuchtung sind sehr sauber gearbeitet. Wenn man sie live kennt, ist eher das Problem, dass sie auf dem Foto schon fast nicht wieder zu erkennen ist, aber das ist Klagen auf hohem Niveau.
Elena Moser, WSA
Hilfe! Wie kann man Elena Moser so fotografieren? Mit extrem starken Frontalblitz erscheinen die Gesichtszüge wie ausgelöscht, gleichzeitig springen Wimpern und Lippen extrem hervor. Ein weicheres Licht und etwas weniger Kontrast wären angebracht gewesen. Ein Wahlplakat sollte die Wirklichkeit abbilden, allenfalls dem Kandidaten schmeicheln!
Wenigstens trifft die Farbe des Lippenstifts die Farbe der Textbox.
Emine Yiyit, WSA
Ein halbwegs sauberes Foto. Ich finde die Hauptlichtrichtung gut gewählt, hätte aber entweder ein stärkeres Aufhelllicht von rechts dazu genommen oder das Gesicht etwas weiter drehen lassen, dass die Wangenfalte nicht so stark herauskommt.
Eva Weber und Bernd Kränzle, CSU
Auf die Fotos von Eva Weber kommen wir ja noch später genauer zu sprechen. Dieses Foto ist leider zusammengesetzt aus zwei Einzelfotos, das müsste bei Politikern gleichen Ortes eigentlich nicht sein.
Bernd Kränzle ist viel zu hell belichtet, und zusammen mit einem relativ harten Licht und einem leicht gesenkten Kopf kommt er sehr gespenstisch herüber. Die Wahl eines Anzugs ohne Krawatte ist des modernen Selbstbildes der CSU entsprechend.
Eva Weber hat auf diesem Foto ein sehr künstliches Lächeln. Die Idee mag die des All Star CSU Girl gewesen sein, hier wirkt es verkrampft: Es ist nicht die Frau, die lacht, sie hat ausschließlich den Mund zum Lächeln verzogen. Das wirkt absolut nicht echt.
Fiona Strauß und Peter Rauscher, Grüne
Strauß und Rauscher liefern ein sauberes Wahl-Porträt, und im Gegensatz zur vorigen Wahl könnten stammen die Fotos dieser beiden wenigstens wahrscheinlich aus derselben Foto-Session. Ich halte es jedoch wieder für eine Montage.
Die Beleuchtung ist wie gewohnt von Links, alles sauber gesetzt, frei von zu hellen oder zu dunklen Stellen. Insgesamt ein sympathisches Foto, obwohl Fiona Strauß leider etwas von unten schaut und mit der Einrichtung der Oberbekleidung arg mächtig wirkt.
Florian Schulte, CSU
Nein, einfach nein. Freudig und freundlich auf dem Wahlfoto ist gut, aber wenn das ganze high aussieht, dann sollte der Fotograf einfach noch mal ein weiteres Foto machen. Florian Schulte ist zu sehr von vorne leicht unten fotografiert, was seinem Hals nicht unbedingt schmeichelt. Eine wenige Zentimeter höhere Position und eine Streckung am Hals hätte geholfen, das Foto weniger bemüht aussehen zu lassen.
Beleuchtung und Farben sind sauber, allein die Farben des Gesichts passen nicht zum Farbspektrum, das für die Eva-Weber-Kampagne verwendet wird.
Georg Lutzenberger, WSA
Ein sauberes Porträt, saubere Farben. Das Licht kommt mir zu sehr von vorne und schmeichelt nicht, etwas mehr von der Seite brächte mehr Struktur ins Gesicht. Den Kragen hätte man Georg Lutzenberger auch nochmal gerade ziehen lassen können, dann wäre es noch besser. Warum die WSA mal einen echten Hintergrund verwendet, mal einen grauen, mal einen fast weißen, erschließt sich mir nicht. Für dieses Porträt von Georg Lutzenberger ist dieser Hintergrund jedenfalls nicht geeignet.
Gerd Fink, Pro Augsburg
Gerd Fink will ein ganz ein witziger, innovativer sein und kommt gleich mit werkseitig verunstalteten Wahlporträts. Muss jeder selber wissen, wie er sich präsentiert.
Das optisch stärkste Element an den beiden Fotos im Anzug, nach den schreienden Bearbeitungen, ist leider die schwarze Krawatte. An Lichtsetzung gibt es nichts zu meckern.
Auffallend finde ich, dass er auf allen drei Motiven den identischen Gesichtsausdruck mit absolut identischer Mundstellung hat. Die Anzug-Fotos sind vermutlich das identische Foto, hier hätte man gut wenigstens eine zusätzliche Aufnahme wählen können.
Guido Immler, FDP
Auf diesem Plakat sieht Guido Immler nicht mehr so abgerissen aus wie in den vorigen Wahlen, steht aber fotografisch immer noch in der Tradition der Grusel-Plakate aus Landtagswahl 2018 bzw. Kommunalwahl 2014. Auch in 2020 ist die Beleuchtung von unten, Pose und Gesichtsausdruck wie beim biometrischen Passfoto, und dazu Sakko und Krawatte von 1980: nein danke.
Was sollen die weißen Farbspritzer auf dem gelben Hintergrund? Ist das der liberale Heiligenschein? Und der Slogan „neue Generation Augsburg“ erinnert halt arg an die neue Gruppierung „Generation Aux“, die auch antritt. Und in wiefern steht jetzt ausgerechnet der alteingesessene Immler für eine neue Generation? Fragen über Fragen.
Heike Rudolf, V-Partei
Sieht man sich mehrere Plakate der V-Partei an, so liegt die Vermutung nahe, diese Partei wolle uns zeigen, wie schön vegane Ernährung macht.
Das hier ist ein Beauty-Shot, gut fotografiert, mit toller Lichtsetzung. Die Pose ist sehr frontal, etwas mehr Drehung im Oberkörper hätte hier noch mehr Dynamik geboten. Schade, dass der Fotografie die Asymmetrie der Augen nicht bemerkt hat, was sich durch leicht geändertes Makeup oder Lichtsetzung beheben hätte lassen.
Das Plakat insgesamt ist zu voll und in der Farbsetzung sehr fraglich. Zwar sind grün und lila Kompvlementärfarben, nach der Lehre also alles richtig gemacht, und dennoch wirkt das Plakat überladen und quietschig. Auf jeden Fall sticht es ins Auge.
Igor Dordevic, Generation Aux
Der einzige Kandidat seines Vereins, der mit Porträt antritt, schaut betont cool drein. Das schwarz-weiß-Foto ist sauber beleuchtet, und was uns Kandidat und Fotograf mit dem erhobenen Daumen sagen wollen, wissen wohl nur sie selbst.
Der schwarz-weiß-Druck hält die Kosten im Rahmen, das geht in Ordnung. Der Wahlvorschlag ist gut platziert und hilfreich aufgemacht. Ich habe deren Wahlprogramm nicht gelesen, doch das Sicherheit unten erscheint mir ziemlich aggressiv.
Ingrid Fink, CSU
Selbes Color Grading wie oben, aber eben anderes als bei Eva Weber, präsentiert sich Ingrid Fink hier im CSU-Blau.
Ein freundlicher Gesichtsausdruck und insgesamt ein gutes Foto auf einem durchdachten Layout: Gut gemacht!
Jürgen Geppert, FDP
Kein Grusel-Foto mehr wie bei der letzten Wahl, doch die FDP steht in Augsburg irgendwie auf den Gebrauchtwagenverkäufer-Chic in ihren Wahl-Porträts. Das Licht frontal von oben setzt unschöne Schatten ans Kinn, hier sogar mit heftigem Schlagschatten auf den Kragen.
Pose ist in Ordnung, der Gesichtsausdruck jedoch aalglatt.
FDP, geht bitte wirklich mal zum Fotografen. Und lasst den Heiligenschein weg. Positiv sind die individuellen Slogans der Kandidaten, womit gleich heraus kommt, wofür diese einstehen möchten.
Katrin Michaelis, FDP
Ich möchte betonen, dass ich das Foto vom Plakat nicht farblich nachbearbeitet habe, ihr Porträt sieht tatsächlich so aus. Dreimal so stark gesättigt wie alle anderen FDP-Fotos, ergibt sich zusammen mit dem schwarz-weiß-gestreiften Oberteil ein sehr unvorteilhaftes Porträt von Katrin Michaelis, und das trotz sehr freundlicher Pose. Auch ist sie von oben fotografiert, so dass sie von unten in die Kamera schaut. Wieso? Schade eigentlich.
László Bencze, WSA
Ein ordentliches Porträt von László Bencze, sehr offen und freundlich getroffen. Gute Arbeit. Auch er wird leider wieder erschlagen von der roten Textbox.
Marcella Reinhardt, ehemals WSA
Es gibt ja zwei Arten von WSA-Porträts: Die bisher gesehenen sind als Studio-Aufnahmen zu erkennen, mit einfarbigem Hintergrund. Dieses hier von Marcella Reinhardt ist vor einer Altstadt-Szene aufgenommen.
Das Foto ist technisch sauber umgesetzt, tolle Lichtsetzung, aber: Es ist mir ein Rätsel, wie man eine so schöne Frau wie Marcella Reinhardt so seltsam wirken lassen kann. Das Foto scheint sehr stark nachbearbeitet und unnötig verjüngt. Sie wirkt nicht so zugänglich wie auf anderen Fotos.
Dieses Porträt bleibt deutlich unter den Möglichkeiten. Macht eine Klasse-Dame doch nicht per Nachbearbeitung zwanghaft jünger, sondern nutzt ihr Potential!
Matthias Fink, CSU
Ein so freundlich lächelnder Mann, der anpackend und vital aussehen könnte, doch sowohl Color-Grading als auch die Art der Nachbearbeitung um die Augen und Wangen lassen Matthias Fink eher krank aussehen. Das Farbspektrum des Gesichts passt weder zu dem der sonstigen Gögginger CSU-Kandidaten noch zu dem der OB-Kandidatin.
Die Beleuchtung ist prinzipiell nicht schlecht, trägt aber in Zusammenhang mit der Ausrichtung des Gesichts zum ungesunden Aussehen bei. Gutes Layout wie bei den anderen Einzel-Plakaten der CSU.
Maximilian Funke, FDP
Hier ist das Haar-Licht bzw. Streif-Licht, also das von hinten rechts auf Haare und Wange leuchtende weiße Licht, deutlich zu stark eingestellt. Schade, denn Führungslicht, Aufhellung, Pose, Frisur und Gesichtsausdruck sind eigentlich ganz gut bei diesem Bild von Maximilian Funke. Prinzipiell wirkt er hier pfiffig und sympathisch. Mit Abstand das beste Foto der FDP in diesem Wahlkampf, leider eben mit weißen Farbspritzern auf gelbem Hintergrund.
Oliver Heim, WSA
Wieder ein klares Nein. Es liegt in der Verantwortung des Fotografen, optimale Bildwinkel für jeden Kandidaten zu finden, und das ist er zweifellos nicht. Sehen die beiden Augen eines Menschen so unterschiedlich aus wie bei Oliver Heim, hat es große Vorteile, eben nicht genau frontal zu fotografieren, oder mit der Lichtsetzung noch deutlich nachzuhelfen. Der Mann ist völlig eingequetscht auf dem Foto und auch im Layout des Plakats.
Patrick Arleth, FDP
Dieses Foto gerade von vorne aufgenommen hätte in Sachen flachem Licht und Gesichtsausdruck ein perfektes biometrisches Passfoto ergeben. Andererseits ist das ein sehr unverstelltes Foto von Patrick Arleth, ruhig, ausgeglichen, entspannt.
Das Erben als zentralen Slogan halte ich für fragwürdig, passt aber zur FDP.
Peter Grab, WSA
Augenscheinlich vor dem Rathaus fotografiert, liefert Peter Grab hier ein ordentliches Porträt ab, sehr gut ausgeleuchtet. Er gibt ganz den entschlossenen Profi mit nur einem Hauch von Lächeln. An diesem Foto kann ich nix meckern. Sieht aus als wäre er der OB-Kandidat mit Ziel, das Rathaus einzunehmen, wo er ja schonmal war.
Regina Stuber-Schneider und Ferdinand Traub, FW
Eine der zahlreichen Foto-Montagen der Freien Wähler. Regina Stuber-Schneider hat ja auch schon eine Historie an Wahlplakaten hier im Blog, und dieses Porträt hier ist tatsächlich das beste der Serie. Gut beleuchtet, sehr natürlicher und freundlicher Gesichtsausdruck. Warum schaut sie jedoch aus dem Plakat nach links heraus und nicht in die Kamera?
Dazu gibt es den optisch viel kleineren Ferdinand Traub, bei dem, mir unverständlich, auf eine Farb-Angleichung und ähnliche Lichtsetzung verzichtet wurde. Das Duo sieht so zusammengenagelt aus, dass es schon schmerzt. Sein Foto selbst geht eigentlich, uninspirierte Lichtsetzung, aber sauber gemacht.
Tipp für Plakatgestalter: Entweder ihr findet zwei Fotos, die wenigstens in Lichtsetzung zusammen passen und gleicht dann die Farben an, oder meldet an die Auftraggeber zurück, dass bitte bessere Fotos zu liefern sind. Der Qualitätsanspruch an Wahl-Porträts lässt schließlich Rückschlüsse zu, wie wichtig den Kandidaten und ihrer Partei passgenaues und detailgenaues Arbeiten sind.
Rudolf Holzapfel, Pro Augsburg
Wie alle Fotos dieser Partei ist auch das von Rudolf Holzapfel sehr gut gemacht. Ein Porträt eines energischen Herren. Toll und charakterstark ausgeleuchtet, mit guter Pose, allerdings wirkt sein Lächeln nicht frei, sondern eher knurrig.
Stefan Kiefer, SPD
Leider wieder mal kein gutes Foto ist für Stefan Kiefer gelungen. Zwar blickt er freundlich in die Kamera, ja, und das Licht ist auch gar nicht so schlecht, aber ihm geht es wie vielen Kandidaten seines Alters: Die Pose mit den schrägen Schultern tut dem Hals nicht besonders gut, die Brennweite lässt seinen Kopf breiter erscheinen, als er tatsächlich ist.
Und nicht zuletzt: Im Jahr 2020 spätestens sollte klar sein, dass auch Männer gefälligst für ein professionelles Foto abgepudert werden, damit die Nase nicht glänzt wie beim Metzger! Dann noch eine frische Rasur und Frisur und schon besteht die Chance für ein tolles Foto.
Fotografen dürfen und sollten ganz klar kommunizieren, was die Anforderungen sind, und beauftragende Parteien sollten nicht am Visagisten sparen. Das kostet ein bisschen extra, macht aber viel mehr her.
Tatjana Wiederspan, V-Partei

Wieder ein im Beauty-Shot in Szene gesetztes Gesicht, mit extra Haarlicht und grandiosem Make-up. Die V-Partei hat sich offensichtlich überlegt, wie ihre Fotos aussehen sollen, und sehr konsistent durchgezogen. Respekt.
Das Plakat lag leider am Boden, so dass ich keinen günstigen Winkel zum fotografieren hatte.
Das Layout des Plakats hat mir zu viele Aussagen. Da gibt es einen grünen Kreis mit einem englischen Call-to-Action, ein weiß-grünes Siegel mit einer Grundausrichtung, und eine längere Text-Banderole, die erklärt, was die Partei überhaupt ist. Insgesamt wirkt das Plakat zu voll.
Thomas Lis, Pro Augsburg
Ein klassisches Pro-Augsburg-Porträt, sehr gut ausgeleuchtet, toller Blickwinkel. Da fällt noch nicht einmal der überarbeitungsbedürftige Krawattenknoten ins Gewicht. Tolles Foto.
Leider schaut Thomas Lis nicht frontal zum Zuschauer, sondern sieht aus als würde er im letzten Moment einem Blickkontakt ausweichen, so dass der Gesichtsausdruck nicht so souverän wirkt wie möglicherweise beabsichtigt.
Thomas Neumann, WSA
So ein schöner Mann. Klassisches WSA-Porträt, also leider wieder ziemlich direkt von vorne beleuchtet. Etwas mehr von der Seite beleuchtet würde seine Gesichtsmerkmale hervorheben und damit noch mehr Charakter zeigen. Auch bei ihm wieder schade, dass er durch die rote Box so erschlagen wird.
Tim Lubecki und Rebecca Lindner, Die Linke
Diesem Foto nehme ich ab, dass beide zur gleichen Zeit im selben Foto waren. Ein sympathisches Porträt, das wie ein Schnappschuss daher kommt. Relativ gut ausgeleuchtet, der Schatten bei Lubecki ist etwas stärker, bei Lindner ist das Licht etwas arg gleichförmig. Nächstes Mal noch einen Abschatter mitnehmen und gut ist’s.
Ulricht Zuth
Ein Wahl-Porträt in der Tradition der eher schlechteren CSU-Fotos dieses Jahr. Mit einer derart kurzen Brennweite erscheint der Kopf viel zu groß und exponiert, weil der Fotograf ganz nah ran muss. Das ergibt einen seltsamen Eindruck, vor allem in Verbindung mit dem gewählten Farbspektrum. Das Sakko bollt oben am Kragen, das kann man glatt ziehen, aber der Grundton wirkt eher aggressiv, als würde er gleich aus dem Plakat heraus Passanten anhüpfen und herausfordernde Fragen stellen.
OB-Kandidaten
Anna Tabak, WSA
Die wohl jüngste OB-Kandidatin der Augsburger Geschichte hat im Wesentlichen drei Porträts im Rennen. Eines in der WSA-Optik, auf der Anna Tabak wunderschön, aber auch sehr reh-äugig abgebildet ist, und zwei, die wohl tatsächlich draußen entstanden sind, auf denen sie völlig anders aussieht.
Zweifellos eine schöne Frau, doch sieht es auf den Plakaten aus wie zwei völlig verschiedene Menschen. Das linke Foto ist sehr glatt und extrem nachbearbeitet, die Montage vors Rathaus wirkt total unbeholfen. Die zwei anderen Fotos heben die Augen der Kandidatin extrem hervor, und mit sehr kurzer Brennweite wirkt das Gesicht auch hier verzerrt. Das mittlere soll sehr natürlich-seriös wirken, ich finde den Gesichtsausdruck eher starr und leblos. Das rechte Foto ist so im Instagram-Style gehalten und soll wohl die jungen Menschen ansprechen. Schade, eine stringente Linie findet sich leider nicht in dieser Fotoserie
Bruno Marcon, Augsburg in Bürgerhand
Hier hat man ein Foto mal kurz freistellt, also den Hintergrund entfernt, ohne zu beachten, dass das Foto für einen weißen Hintergrund zu dunkel ist. Bruno Marcon guckt sehr freundlich in die Kamera, ganz zentral. Die Lichtart ist falsch gewählt, nämlich zu punktförmig, und zu frontal von oben und ohne Aufheller von unten. Das führt dazu, dass der Hals und die Labialfalten sehr dunkel erscheinen. Insgesamt wirkt das Foto wiegesagt deutlich zu dunkel.
Das Layout des Plakats ist unentschlossen. Das Foto mit einem Veranstaltungshinweis bildet einen Rahmen, das Gesamtplakat einen weiteren. Am besten lesbar ist der Hinweis auf die Kommunalwahl. Der Name des Kandidaten und der Wahlaufruf geht in weiß auf orange fast unter.
Christian Pettinger, ödp
Ein Wahl-Foto im Grünen kann man als Öko-Partei natürlich machen, und das auch gerne mit Leer-Karton zum nachträglich beschriften, nur sollte der Fotograf dann darauf achten, dass dem guten Mann nicht die Bäume aus dem Kopf wachsen und grelle Lichtflecken von der Person ablenken. Da hätte sich bestimmt ein besserer Ort gefunden. Das Licht ist noch vertretbar, modelliert aber den Kopf nicht vernünftig.
Christian Pettinger wirkt auf diesem Foto sehr freundlich und offen, vollkommen gelöst, das Motiv ist genau seins. Man hat das Gefühl: Da gehört er hin. Deshalb halte ich es trotz obiger Kritik für ein gutes, wenn auch verbesserungswürdiges Foto.
Das Layout der ödp legt den Fokus auf den Namen des Kandidaten, was ich sehr gelungen finde.
Dirk Wurm, SPD
Wow, was für ein Streberfoto: weißes Hemd, jedes Haar einzeln in Position gebracht, wohl überlegter, neutraler Gesichtsausdruck, nur ja alles richtig machen. Im Ernst: Die fünfziger Jahre haben angerufen und möchten ihre Frisur zurück! Als ich diese Plakate zum ersten Mal sah, fühlte ich mich erinnert an Switch Reloaded, genauer gesagt den Uli Wickert mit Plastikfrisur.
Das Foto von Dirk Wurm ist technisch in Ordnung, sehr korrekt, ordentlich, toller Krawattenknoten. Doch der streng weiße Hintergrund mit dem weißen Hemd legt den Fokus halt arg auf die Plastikfrisur, das müsste nicht sein.
Das Layout ist sehr schlicht und in dieser Schlichtheit sehr gelungen. Mehr muss nicht drauf.
Eva Weber, CSU

Eva Weber hat wohl vor der Kandidatur ein komplettes Make-over erfahren. Ein scheinbar perfektes Foto, hier stimmt endlich auch bei der CSU mal das Color Grading, die erdigen Farben mit dem zarten Blau im Hintergrund und ihrer Kleidung passen perfekt zusammen.
Das Licht fällt wunderbar weich von links, der Aufheller von rechts unten ist sauber gesetzt, das Haarlicht stellt sie vom Hintergrund frei. Perfekt. Leider, wenn man in das Gesicht blickt, zu perfekt.
Ein angedeutetes Lächeln, aber nicht zu viel, es soll ja Seriosität und Professionalität verströmt werden. Tatsächlich wirken die aufgerissenen Augen sehr erschreckt. Souveränität sieht anders aus. Die Nachbearbeitung schoss hier meines Erachtens nach übers Ziel hinaus, die Kandidatin wirkt schon leicht künstlich.
Das ist das Hauptproblem an der Kampagne von Eva Weber: Sie ist glatt, sie ist künstlich. Nirgendwo sieht man das ganze Gesicht lachen. Lächelnd sieht sie immer verkrampft aus, sie zieht die Lippen eher künstlich auseinander.
In den großen Plakaten von Eva Weber ist sie in Aktion zu sehen. Fotografisch passabel umgesetzt – Lichtsetzung stimmt auch hier – kann ich bei einigen Motiven mit dem Beifang nichts anfangen. Das Arrangement der Personen passt einfach nicht. Da hätte es bestimmt von der selben Veranstaltung bessere Gelegenheiten gegeben. Ihr Lächeln ist auch hier wieder sehr gekünstelt, da regt sich sonst nichts im Gesicht.
Ich kann mit der fotografischen Auswahl dieser Kampagne für Eva Weber nichts anfangen.
Lars Vollmar, FDP
Wenn du dich mit dem Bundes-Posterboy der Partei auf ein Plakat montieren lassen willst, tu es nicht wie Lars Vollmar. Der sieht hier aus, als würde er im Madame Tussaud’s neben seinem Idol aus Wachs stehen, um aus dem Urlaub ein Andenken mit nach Hause zu nehmen. Der lokale Kandidat also im Freizeithemd, ungeschminkt, mit Licht von irgendwo und alles zu rot…. Passt so gar nicht zum Lindner im geschleckten Anzug und weißem Hemd, perfekt abgepudert und Licht von vorne leicht rechts abgebildet in entsättigten Brauntönen ist.
Auch hier findet sich im Layout wieder das „neue Generation“ Problem.
Dann gibt’s noch das authentischste Foto des Wahlkampfes, das Lars Vollmar beim Fahrradfahren in der Stadt zeigt, verbunden mit dem Wortspiel Radhaus. Ordentlich mit Helm, auf einem Hipster-/Retro-Rennrad, mit Batterielicht aber ohne die vorgeschriebenen Reflektoren. Leider erkennt man ihn erst auf den dritten Blick, denn das Gesicht ist gespannt vor lauter Fahrrad-Energie. Das Foto ist insgesamt viel zu dunkel und gegen den weißen Himmel fotografiert. Als Zugeständnis an die FDP-Zielgruppe radelt er wenigstens an einem Mercedes und einem Audi vorbei.
Martina Wild, Grüne
Die OB-Kandidatin der Grünen gibt es wie gewohnt vor einfarbigem grünen Hintergrund sowie am Waldrand. Das Studio-Porträt ist sauber ausgeleuchtet, die schräge Pose nur angedeutet, mit sehr freundlichem Gesicht. Die Kleidung lenkt nicht ab, sondern den Blick ebenfalls aufs Gesicht. Von den OB-Kandidaten halte ich dies mit für das beste Foto, auch, wenn der Blick leicht gezwungen wirkt.
Das Freiluft-Foto ist frontal von oben geblitzt und macht damit ohne Reflektor oder Aufheller leider harte Schatten unterm Kinn und um die Augen, wobei die Schatten unterhalb der Augenbraue in der Nachbearbeitung aufgehellt wurde, die Tränensäckchen jedoch unvermindert stehen gelassen wurden. Insgesamt wirkt das Foto jedoch echt und sympathisch. Ich persönlich finde ja den Schick mit Gothic-Touch in Ordnung, ob das auf breiter Basis ankommt, wird zu sehen sein.
Roland Wegner, V-Partei
Passend zu den anderen Kandidaten der V-Partei zeigt uns Roland Wegner hier einen schönen, freundlichen asketischen Sportler. Die Krawatte passt perfekt zum Hintergrund, auch da hier ein Beauty-Shot. Die Hand im über die Schulter hängenden Sakko finde ich unglücklich, ein OB-Kandidat sollte seine Hände nicht verstecken. Das Streiflicht links ist mir etwas zu stark, aber ansonsten ein tolles Foto.
Peter Hummel, FW, hier im Foto mit Petra Kleber
Von Peter Hummel fiel mir kein Einzel-Foto auf, nur das montierte mit Kandidatin Petra Kleber.
Eine im übrigen sehr schlechte Montage, aber das kennen wir ja schon von oben. Hier passt weder Höhe noch Farben noch Lichtsetzung, noch nichteinmal die Größenverhältnisse der Köpfe stimmen. Geht gar nicht. Sie zu gelb, er zu blass. Dafür ist das Augsburg dann auch so nah an seinem Kopf, dass die Schrift fast aufsetzt. Die Beleuchtung von Peter Hummel ist solide und gefällig.
Auch Petra Kleber wäre eigentlich gut ausgeleuchtet. Das Porträt leidet jedoch sehr unter einem komplett falsch gesetzten Weißabgleich. Der Gesichtsausdruck ist der eines original schwäbischen „Besens“, das ginge besser.
Gruppenbilder
Nur echte Gruppenfotos sind hier aufgeführt. Wo mehrere individuelle Porträts auf einem Plakat zusammengeführt sind, brauche ich nicht extra besprechen.
Gruppenbild Augsburg in Bürgerhand
Was aussieht wie eine Konzertankündigung aus den 60ern, ist ein Gruppenfoto für die Wahl. Die acht Personen sind streng symmetrisch verteilt, jeweils drei bilden eine Klammer um die leider direkt hintereinander stehenden Personen in der Mitte. Auf diese Weise wächst der langhaarige aus dem Kopf des Spitzenkandidaten, was diesem zu wunderbar schwebenden Engelshaar verhilft. Wir sehen hier quasi oben Mitte Jesus, darunter Gott Vater, und die Schar aus sechs Jüngern, die Heil für die Stadt versprechen. Mit dem weißen Hintergrund und den eher hellen Gesichtern wirkt das der Welt entrückt.
Noch eine Anmerkung zu den Social Media Logos unten: Ohne die Angabe der Handles, also der Namen auf den Plattformen ist der Hinweis, man sei dort vertreten, sinnlos.
Gruppenbilder ödp
Die ÖDP war anscheinend komplett in dem dürren Park versammelt, in dem schon der OB-Kandidat abgelichtet wurde. So gibt es zwar bildwirksam Baumstämme als Rahmen links und rechts, aber nur auf einem Foto. Im Hintergrund ist auf beiden Bildern dürres herbstliches Geäst zu sehen, und viel zu viel weißer Himmel.
Egal wie locker einzelne Kandidaten sind und gerne sein dürfen: Ein Foto-Shirt auf einem Wahlplakat lenkt vom Kandidaten selbst ab, vor allem dieses extrem coole Bud-Spencer-Shirt! Herren mit Hemden sollten sich wenigstens darauf einigen, ob mit oder ohne Krawatte, und wenn Krawatte dann bitte ordentlich gebunden und zentriert, und auch ein Kamm darf vor dem Foto nochmal zum Einsatz kommen.
Zwei Interpretationsansätze gibt es: Entweder es war ein „oh, wir müssen ja noch Fotos machen. Stellt euch mal kurz da rüber.“ Oder aber wir sehen hier eine Gruppe, in der jeder in seiner eigenen Identität und eigenem Wohlgefühl ist, und die dennoch zusammen geschlossen auftreten.
Außerdem kann ich auf diesen Plakaten weder Impressum noch Hinweis auf eine weiterführende Online-Präsenz erkennen. Dafür setzt bei der ÖDP die Biene das Kreuz!
Gruppenbild SPD
Lauter gut gelaunte Menschen sind auf diesem SPD-Gruppenfoto zu sehen, wobei die Herren rechts vom OB-Kandidaten noch energischer gut gelaunt scheinen als die beiden links.
Das Foto insgesamt ist gut ausgeleuchtet und exzellent inszeniert. Die Inszenierung ist wie bei einer Band. Da gibt es den Entspannten Sonnyboy, die frische Dame, den alle überragenden Lead Act in der Mitte, den Naturburschen im Karohemd und den freudestrahlenden Schwiegermutterliebling. Die Namen finden sich bei den jeweiligen Kandidaten, und die Kernbotschaft nimmt die Hälfte des Layouts ein. Chapeau, SPD, ein exzellentes Plakat.
Resumee
Das mag jetzt für den einen oder anderen sehr lang zu lesen gewesen sein, aber so ist Wahlkampf eben. Ich habe durch das Schauen für und Schreiben dieses Artikels wieder viel gelernt über Lichter, Posen, Winkel, Zeit, und Menschen. Ich freue mich, das eine oder andere für mich selbst umzusetzen.
Auch wenn ich viel bemängelt habe, sind die Fotos im Mittel auf deutlich höherem Niveau noch bei der Kommunalwahl 2014. Glückwunsch an alle Parteien und Kandidaten, die sich rechtzeitig um gute Fotos bemüht haben.
Allen anderen kann ich gerne gute und professionelle Fotografen in und um Augsburg empfehlen, sprechen Sie mich an.
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