Ein dreifach donnernds Jawoll und Danke möchte ich Stefan Jähnichen zurufen, Präsident der Gesellschaft für Informatik. Denn er hat zehn Gründe vorgelegt, Informatik zu studieren. Ich möchte seine Gründe noch erweitern, denn meiner Erfahrung nach haben junge Menschen dieser Tage eben nicht nur sich selbst im Sinn, sondern fragen zunehmend auch nach demselbigen, wollen sich gesellschaftlich engagieren. Und auch dafür ist ein Informatikstudium geeignet, wenn man sich die größeren Zusammenhänge bewußt macht:
- Ein immer größer werdender Teil der Wertschöpfung deutscher Maschinenbauunternehmen – und dazu zähle ich auch den Automobilbau – wird durch Software generiert. Die deutsche Wirtschaft profitiert von Informatikern, die den Mehrwert hervorragender Ingenieurleistungen in den Systemen für die Kunden durch Software noch vergrößern.
Wir brauchen studierte Informatiker, die offen für die Welt und Methoden der Ingenieursdisziplinen sind wie etwa Regelungssysteme für Lastkraftwagen. - Informatik gestaltet eine Kulturtechnik. Ebenso wie die Technologie Buchdruck und Fernsehen unsere Gesellschaft verändert haben, so verändert auch die Allgegenwärtigkeit von Computern und Software die Gesellschaft. Die Errungenschaften der Informatik wechselwirken mit Soziologie und Politik.
Wir brauchen studierte Informatiker, die nicht nur Systeme entwerfen, sondern sich auch mit deren gesellschaftlichen Auswirkungen beschäftigen und sie den Nicht-Informatikern und vor allem Politikern näher bringen. - Softwaresysteme sind zunehmend von elementarer Bedeutung für den Betrieb von Unternehmen. Software bildet Unternehmensprozesse ab, beschleunigt diese oder macht sie überhaupt erst möglich, wie beispielsweise automatische Preisbildung.
Wir brauchen studierte Informatiker, die Mathematik in automatische betriebswirtschaftliche Abläufe umsetzen. - Wie oben angeführt, bedingt Originalität von Systemen eben Software, oftmals verbunden mit cleveren originären Ideen von Ingenieuren wie der SmartBird von Festo. In einer Welt, in der etablierte Produkte einem erheblichen Kostendruck unterworfen sind, wird Innovativität wird zum entscheidenden Standortfaktor für Deutschland.
Wir brauchen studierte Informatiker, die die Herausforderung zusammen mit Ingenieuren annehmen, mit den Unternehmen im globalen Wettbewerb zu bestehen.
Unsere Jugend ist meiner Meinung nach bei weitem nicht so unpolitisch, wie ihr oft unterstellt wird. Eine Hilfestellung, wie sich ein Gefühl, etwas bewegen zu wollen, konkret umsetzen läßt, finde ich daher notwendig.
Was meinen Sie, wo hat Informatik noch eine zentrale Bedeutung für unsere Gesellschaft?
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