Geraten Sie vor, während oder nach eines Vortrags ins Schwitzen, atmen Sie schneller, strengen Sie sich an? Sind Sie danach ermüdet? Das liegt daran, dass Präsentieren und Sport viele Gemeinsamkeiten aufweisen. Präsentieren ist Sport. Also verhalten Sie sich auch so.
Die folgenden 11 Tipps nehmen Verhaltensweisen aus dem Sport und übertragen Sie auf das Vortragen.
- Vor dem Sport wärmen Sie sich auf. Also tun Sie das auch vor Ihrer Rede. Strecken Sie sich. Sprechen oder singen Sie sich in einem Nebenraum warm. (Ich singe tatsächlich. Es hilft. Wenn Sie mich mal auf einer Konferenz kurz vor meinem Vortrag treffen, dann hören Sie mich vielleicht.)
- Sportler sind vor einem Wettkampf ausgeschlafen. Also gehen Sie auch am Abend vor Ihrem Vortrag rechtzeitig ins Bett. (An diesem Punkt arbeite ich selbst noch.) Es geht nichts übers Networking auf Konferenzen, nur eben alles zu seiner Zeit.
- Wer Sport treibt, achtet meist auf seine Ernährung. Als Vortragender sind Sie darauf angewiesen, hellwach zu sein. Also essen Sie bewusst. Nicht zu schwer am Vorabend, und auf jeden Fall leicht vor dem Vortrag. Energie sollte aber schon enthalten sein, sonst knurrt der Magen mitten im besten Argument.
- Leistungssportler trainieren einzelne Bewegungsabläufe. Üben Sie auch als Vortragender Ihre Eröffnung, Ihren Schluss, und alles dazwischen einzeln. Wie wollen Sie souverän eröffnen, wenn Sie schon bei der Selbstvorstellung nach Worten suchen müssen?
- Sportler trainieren regelmäßig. Wenn Sie nur einmal alle paar Monate einen wichtigen Vortrag haben, dann sollten Sie zwischendrin trainieren. Erzählen Sie Ihren Kollegen etwas, Ihrem Lebenspartner, oder nehmen Sie sich auf Video auf. Zur Not erzählen Sie es Ihrer Zimmerpflanze.
- Wer intensiv Sport treibt, achtet auf seine Ausrüstung. Also achten auch Sie auf Ihr Präsentationsgerät. Richten Sie Ihren Computer so ein, dass Sie während des Vortrags durch nichts gestört werden. Wie lange reicht Ihr Akku? Besorgen Sie sich eine Fernbedienung. Und achten Sie auch auf deren Akku.
- Leistungssportler holen sich Rat bei einem Trainer. Das dürfen Sie auch als erfahrener Vortragender tun. Von keinem Leistungssportler werden Sie hören, er sei jetzt schon so erfahren, dass er es komplett allein schaffen könne. Ein Trainer versteht es, das Beste herauszukitzeln. Auch aus einer Gruppe.
- Sportler helfen anderen Sportlern. Auch im Leistungssport herrscht noch Hilfsbereitschaft, bei allem Konkurrenzdruck. Bleiben Sie auch als Vortragender Mensch. Jeder andere Vortragende derselben Veranstaltung gestaltet diese mit Ihnen gemeinsam. Man trifft sich immer zweimal.
- Sportler kümmern sich um ihre mentale Stärke. Tun Sie das auch als Vortragender. Prüfen und arbeiten Sie an Ihren Motiven für die jeweilige Präsentation, an Ihrer Einstellung Ihrem Publikum gegenüber.
- Sportler kümmern sich um den Nachwuchs in Ihrer Disziplin. Also gehen Sie auf Ihrer nächsten Konferenz auf einen Studenten zu und fragen ihn, was er erhofft, auf der Konferenz zu finden. Helfen Sie ihm dabei.
- Sport verlangt volle Konzentration und Lockerheit zur selben Zeit. Wenn Sie etwas zu sehr wollen und vor lauter Konzentration verkrampfen, dann behindert Sie das. Spaß und Erfolg kommen bei konzentrierter und gespannter Entspannung. So auch beim Vortrag: Wenn Sie entspannt sind und aufmerksam, erzielen sie die besten Ergebnisse.
Sport und Vortrag liegen näher beieinander, als es im ersten Moment erscheinen mag. Was für das eine wahr ist, hilft oft auch für das andere. Nicht dass Sport und Präsentation im Wesen unbedingt gleich wären, sind doch die Ziele zutiefst verschieden. Doch in ihrer Ausübung, in der Art der Vorbereitung können Sie – wie gezeigt – einige Aspekte übertragen.
Welche Verhaltensweisen und Eigenschaften von Sportlern finden Sie noch fürs Präsentieren und Vortragen passend?
(Foto: mikebaird on Flickr, License CC-BY. Slightly modified to better fit aspect ratio.)
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