Porträtfotos auf Wahlplakaten 2018

Wie schon bei der Kommunalwahl 2014 springen mir auch dieses Jahr immer wieder Wahlplakate mit den darauf abgebildeten Menschen ins Auge. Und genau daran möchte ich einige Dinge aufzeigen, die gerne bei Porträts daneben gehen oder auch sehr gelungen ist.

Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen.

Loriot

Es geht mir in keinster Weise um Wahlaussagen, ich analysiere hier keine Programme, keine Claims/Schlagworte, sondern ausschließlich Porträt-Fotos und ihre Wirkung auf mich. Das mache ich mit etwas Erfahrung in Fotografie, wie drüben auf Dr. Joachim Schlosser Fotografie zu sehen. Maße ich mir an, in jeder Situation ein besseres Porträt erschaffen zu können als die, die ich weiter unten verreiße? Nicht in jeder Situation, dieser Artikel dokumentiert mein Lernen am Beispiel. Wer sonst noch was davon mitnimmt – bitte sehr.

Wir sehen uns an…

  • die schlechtesten,
  • die besten Porträt-Plakate,
  • und dazu noch einige, die sich seit meiner vorigen Wahlplakat-Analyse (und 2. Teil) verbessert haben. Für diese Gruppe danke ich den Parteien, die sich anscheinend die Analyse angelesen und daraufhin gehandelt haben.
  • Und dann noch einige Fotos, bei denen manches passt und manches eben nicht.

Am Ende kommt das Fazit mit Appell – bleib dran.

Ich glaube fest, dass jeder Mensch ein wunderbares Porträt bekommen kann. Jeder Mensch, und damit auch jeder Politiker, kann optimal fotografiert werden.

Die größten Wahl-Porträt-Fehlschläge

FDP

Wahlplakat 2018 FDP Vugrin

Die FDP sind doch alles erfolgreiche Unternehmer dachte ich. Wie kann es dann sein, dass sich ein Landtagskandidat mit einem derart schlechten Foto hundertfach auf Plakaten präsentiert? Hier stimmt gar nichts, so dass ich mich auf Beleuchtung und Gesichtsausdruck konzentrieren möchte. Das Foto ist von unten beleuchtet. Wenn sich meine Sohn von unten mit der Taschenlampe ins Gesicht strahlt, dann sieht das so aus. Zum Vergleich:

Aber das hatte auch den Sinn, einen Charakterkopf mit Verletzung zu zeigen und nicht ein Wahlplakat zu bauen. Mannmannmann, Vugrin! Es reicht eben nicht aus, mal kurz irgendjemanden mit der Kamera ins Gesicht leuchten zu lassen. Da sieht schon meine 9-jährige Tochter, dass das gar nicht geht. Und das Lächeln ist derart künstlich, dass in dem Fall ein Plakat ohne Foto wohl besser gewesen wäre. Auch, weil dann der Layouter nicht auch noch die Hände abgeschnitten und dem Kandidaten einen Kabelbinder durchs Gemächt gesteckt hätte – einfach mal nachsehen.

Immer 2014

Guido Immer hatten wir beim letzten Mal schon. Wir erinnern uns an den Mann, der 2014 auf seinem Plakat aussah wie auf eine Zitrone gebissen.

Schlecht beleuchtet, doch ganz anders schlecht beleuchtet wie Kollege Vugrin. Diesmal erinnert der Gesichtsausdruck eher daran, als hätte ihn jemand daran erinnert, dass er beim letzten Mal…suboptimal aussah und er erzürnt darüber war. Meine Güte! Und ein Fotograf muss bitte auch deutlich erwirken, dass eine Krawatte nicht zu kurz gebunden herumhängt. Und wenn schon eine Krawatte, dann bitte eine die zum Rest der Kampagnenfarben passt. Wenn also gelb-blau-pink die Farben der Kampagne sind, dann ist rot-andersblau nicht unbedingt die beste Wahl. Die Ausleuchtung ist vielleicht durch eine Blitz-Zange entstanden. Während ich bei anderen Fotos zu starke Schatten bemängle, ist hier gar kein Schatten mehr da, sondern das Gesicht plattfotografiert, was ihm auch nicht wirklich schmeichelt. Außerdem scheint er seit der Wahl 2014 um fünfzehn Jahre gealtert, doch ich glaube er sieht in Natura besser aus.

Grüne

Die Grünen-Kollegen Deniffel und Terpoorten präsentieren sich mit seltsamen Sprüchen – vor allem ist die Augenhöhe-Forderung seltsam, wenn das Pakat zweieinhalb Meter über dem Boden hängt. Die beiden Fotos folgen keinem gemeinsamen Standpunkt. Während Xaver Deniffel schräg von vorn abgelichtet ist mit Beleuchtung frontal hoch, ist Heidi Terpoorten von oben fotografiert mit Beleuchtung von links. Beiden gleich ist, dass der grüne Hintergrund nachträglich eingefügt wurde und die Freistellung der Personen nicht wirklich toll ist, und der Kontrast einmal zu niedrig, einmal zu hoch.

Ein Styleguide für Kandidatenfotos, an denen sich ein Fotograf orientieren kann, tut hier Not, denn so gibt das kein zusammenpassendes Bild. Oder ist es das, was die Grünen kommunizieren wollen?

Sonderpreis: Freie Wähler

Wahl 2018 FW Sicherheit

Das ist schon ein Coup. Eine Partei, die Freie Wähler heißt, wirbt mit einem Sicherheit-gegen-Freiheit-Plakat. Das, was die Sicherheit symbolisiert, ist ein Polizeihelm, also etwas, das nicht uns Bürger schützt, sondern den Polizisten. Und daneben ist ein Foto einer Straßenszene angebracht, bei dem Passanten leicht verschwommen durchs Bild laufen. Und für die brauche ich jetzt starke Justiz und einen Helm? Die Aussage des Wahlplakats mit Text und Bildern ist für mich derart daneben, dass mir weitere Worte fehlen.

Wahlplakat-2018-AfD-Bayerbach_IMG0478
Wahl2014-Bayerbach-IMG_0095

Markus Bayerbach von der AfD kann man nur von unten sehen – die AfD plakatiert konsequent in mindestens dreieinhalb Meter Höhe. Als Wahl-Porträt finde ich das Foto ungeeignet, weil ganz stark nur von links beleuchtet, so dass die rechte Seite stark im Schatten liegt. Oder will man uns damit sagen, dass die AfD eine dunkle rechte Seite hat?

Auch das ist auf jeden Fall eine Änderung zu 2014. Da waren es noch die Krawallos, aber auf Augenhöhe – siehe das Foto von 2014. Das hat sich geändert.

Die besten Wahl-Porträts 2018

ÖDP

Dr. Manfred Link von der ÖDP punktet mit einem der besten Porträtfotos im Feld der Bewerber. Ein sehr natürliches Porträt, auf den Punkt ausgelöst, so dass wir ein gelöstes, echtes Lächeln sehen. Das ganze ist sinnvoll ausgeleuchtet mit Führungslicht von links und einem leichten Füll-Licht von rechts. Das kann auch ohne Blitz entstanden sein, auf jeden Fall hat der Fotograf mitgedacht. Der Hintergrund ist sehr natürlich, greift die ÖDP-Farbpalette in hellgrün und leichten orangenen Tönen wieder auf. Chapeau!

Wahlplakat 2018 ÖDP Kirner

Die ÖDP hat mit Emilia Kirner noch eine zweite Kandidatin am Start, die in meinem Teil Augsburgs plakatiert, und das Porträt finde ich überaus gelungen. Die Idee, eine Tafel zu halten und darauf den Claim zu schreiben, finde ich hervorragend. Der Claim selber ist zwar unterirdisch weil unpassend für jede Art von Politik, aber darum geht es hier nicht. Der Hintergrund ist wieder Natur pur, und wieder kommt die Parteifarbe orange auch hier vor. Natürlich und gut ausgeleuchtet ist Frau Kirner, und zeigt uns einen freundlichen Gesichtsausdruck ohne Hast. So geht Wahl-Porträt.

CSU

Wahlplakat 2018 CSU Gruppenbild Damen mit Herr

Beginnen wir mit dem nicht-ortsspezifischen Wahlplakat der CSU, das auch gleichzeitig einige Porträts enthält. Ein Mann und sieben Damen sind abgebildet, nämlich Ministerpräsident und Spitzenkandidat Söder nebst altgedienter Ministerin Barbara Stamm und weiteren. Ein Problem des Plakats, dass nämlich nicht alle Damen bekannt sein dürften, jedoch auch nicht genauer ausgeführt werden, birgt durchaus den Zündstoff, ob hier einige nicht nur als Staffage dabei stehen.

Das Foto an sich finde ich teilweise gut gemacht. Der Hintergrund ist sehr natürlich, in Anmutung an einen Biergarten gehalten. Die Ausleuchtung des Fotos ist sauber und ausgewogen, so dass man einen Profi vermuten darf. In der Einzelkritik hätte ich die dunkelhaarige Kollegin neben Söder nicht direkt vor den dunklen Hintergrund gestellt.

Wahlplakat 2018 CSU Jäckel Hintersberger

Das Buddy-Porträt von Andreas Jäckel und Johannes Hintersberger von der CSU finde ich gelungen. Auch hier ist der Hintergrund Natur pur. Betont locker mit dem Jackett über der Schulter, ein freundlicher Gesichtsausdruck – wobei die zwei Herren für ein authentisches Lächeln wohl noch ein paar Minuten länger gebraucht hätten. Die Ausleuchtung ist hervorragend gelungen.

Auch finde ich hervorragend, dass die CSU hier über ihren Schatten springt und ein Foto zeigt, dass auch in der Community für alternative Lebensentwürfe durchaus Anklang finden dürfte – so ein schönes Paar.

Jäckel hat Sakko und Krawatte an – für die Stammwählerschaft – und zeigt sich in einem ausgewogenem Foto. Über den wunderbar natürlichen Hintergrund habe ich ja nun schon hinreichend geschrieben. Die CSU-Fotos zeichnen sich dadurch aus, dass hier wohl ein echter Fotograf am Werke war.

Wahlplakat 2018 CSU Söder

Der Markus Söder. Auch hier wieder ein gutes Foto, wenngleich mit kleinen Abstrichen. Der Hintergrund ist gewohnt lebendig, diesmal wohl mit der Fangemeinde im Biergarten. Das Rautenbanner macht sich gut und passt farblich gut zur Krawatte, und jetzt kommt’s – wenn schon Krawatte, dann bitte ordentlich gebunden, nicht so querverdreht. Söder schaut, wie Söder eben so schaut, das geht in Ordnung. In Summe ein gelungenes Foto. Für den Layouter gilt es anzumerken, dass Unterstreichen im Text ziemlich 1990er Jahre ist, das braucht’s heute nicht mehr!

Wahlplakat 2018 CSU Sailer

Martin Sailer von der CSU möchte Bezirksrat bleiben, und das Porträt ist dem sehr zuträglich. Ein sympathisches Foto. Wieder mit einem lebendigen Hintergrund, jedoch nicht Natur, sondern irgendwas in der Richtung Volksfest. Das Porträt ist gut ausgeleuchtet, der Winkel stimmig. Die Krawatte sitzt nicht ganz mittig, und bei Macher-Porträts würde ich immer darauf achten, dass bei verschränkten Armen dennoch beide Hände sichtbar sind, insgesamt aber ein gutes Porträt.

Wahlplakat 2018 CSU Trautner

Touché, CSU, mit diesem Porträt Carolina Trautner zeigt uns der Wahlkampf seine schönste Seite. Ich habe Frau Trautner noch nie im Original gesehen, aber das hier ist Oberklasse. Der CSU-Natur-Hintergrund, dazu ein blau-weißes Halstuch, der wache Blick, exzellent ausgeleuchtet, mit natürlicher Pose und echtem Lächeln – ein Granatenportrait.

Die größten Verbesserungen zu 2014

Vielleicht haben besonders die Freien Wähler ja meinen Beitrag von 2014 gelesen und sich um bessere Fotos und Druck gekümmert. Danke!

Freie Wähler

Wahl 2018 FW Stober-Schneider
Stober-Schneider 2014

Freie-Wähler-Kandidatin Regina Stuber-Schneider macht es mir mit dem Plakat nicht leicht. Vom rein technisch-fotografischen her eines der besseren Porträts in diesem Wahlkampf, aber leider nur technisch. Die  Ausleuchtung ist sauber, doch hat die gesamte Erscheinung zu wenig Kontrast zum Hintergrund. Die Pose ist noch nicht fertig, auch hier hatte man scheints keine Geduld, bis sie authentisch lächeln konnte. Der Kragen liegt links hinten nicht an und sorgt für die Stelle mit dem stärksten Kontrast. Auch hat sie soeben wohl geblinzelt und das rechte Auge ist noch nicht wieder ganz offen. Besser wäre vielleicht ein anderes Foto der Serie gewesen. Insgesamt aber eine deutliche Verbesserung zum Foto der Kommunalwahl 2014.

Wahl 2018 FW Wengenmeir
Wengenmeir 2014

Hans Wengenmeir von den Freien Wählern war mal Kriminalhauptkommissar und von die Polizei dein Freund und Helfer ist leider nix zu sehen. Auch hier ist die technische Ausführung des Fotos sauber, ich habe nix zu bemängeln. Aber muss man ihn tatsächlich leicht von unten fotografieren, damit er bedrohlicher aussieht? Und muss man ihn mit so einem kritischen Gesichtsausdruck ablichten? Trotzdem: Eine hervorragende Verbesserung zu 2014.

Linke

Linke-Kandidat Andreas Mayer zeigt sich mit einem sauberen Porträt, uninspiriert eingeleuchtet und so freigestellt, dass keinerlei Bezug zum weißen Hintergrund mehr besteht. Dennoch ein ordentliches Porträt. Und Mayer liefert wunderbares Anschauungsmaterial, dass bei einem Porträt unbedingt auch Männer abgepudert werden müssen, weil man sonst auf dem Foto glänzt wie ein Butterbrot. Männer: Friseur und Barttrimmen reichen nicht aus, ihr braucht mindestens eine Puderdose im Handgepäck! Oder der Fotograf hat so etwas.

Die Plakate, bei denen vieles passt und vieles nicht

Bündnis 90 / Grüne

Wahlplakat 2018 Grüne Schulze Hartmann

Die Grünen stellen einen Haufen Personal auf Plakaten dar, die ich zumeist nicht kenne und nicht weiß, warum es so viele verschiedene sind. Mit Katharina Schulze und Ludwig Hartmann sind auf jeden Fall fotogene Menschen auf dem Großplakat. Das Foto ist sauber ausgeleuchtet, sympathisch posiert, gut und authentisch nachbearbeitet. Als Foto finde ich das hervorragend. Der rein grüne Hintergrund hat Wiedererkennungswert und ist natürlich die Parteifarbe, allein finde ich die Fläche etwas steril. Ihr seid die Natur-Partei, dann nehmt doch bitte auch Natur als Hintergrund, und lasst euch nicht von der CSU die Butter vom Brot nehmen!

Kommen wir nochmal zu zwei Grünen, Stephanie Schuhknecht und Cemal Bozoglu. Während sich Bozoglu sichtlich freut, fotografiert zu werden, schaut Schuhknecht sehr „beauftragt freundlich“, hat irgendwie keinen Bock auf das Foto. Die Farbe ihres Oberteils geht leider gar nicht zum grünen Hintergrund. Und irgendwie sieht das Foto für mich danach aus, als wenn die beiden gar nicht gleichzeitig vor der Kamera gestanden hätten, sondern nachträglich zusammenmontiert wurden. Selbst wenn dem nicht so war, dann ist es schade, dass es so aussieht.

SPD

Für Harald Güller von der SPD habe ich bewusst dieses Plakat fotografiert, denn auch die Auswahl der Plätze für Plakate spricht Bände. Die SPD scheint wirklich ganz unten am Boden zu sein. Oder man will Erdverbundenheit demonstrieren. Das Foto selbst finde ich gelungen, ein einfaches, sauber ausgeleuchtetes Porträt vor blauvioletterdfarbenem Hintergrund. Alles richtig, wenngleich mir der Kontrast von Jackett zu Hintergrund zu wenig ist, oder zu viel, je nach Geschmack.

Es ist schön zu sehen, dass die SPD allgemeine Fotovorgaben gemacht hat, eventuell sogar alle Kandidaten vom selben Fotograf ablichten ließ, denn das Porträt von Margarete Heinrich ist exakt so aufgebaut wie das von Müller. Er hätte ihr noch etwas Zeit geben sollen, denn das Lächeln ist nicht authentisch. Sowohl Augen als auch Labialfalten um den Mund sind noch nicht die eines echten Lächelns. Was in der Tat fotografisch versäumt wurde, ist die sehr voluminöse Frisur Heinrichs vom Hintergrund abzuheben. Ein Haarlicht hätte hier Wunder bewirkt und Frau Heinrich ihre Frisur zurückgegeben. Auch dieses Plakat zeigt die SPD am Boden.

SPD-Spitzenkandidating Natascha Kohnen zeigt sich in zwei Plakaten mit zwei Posen. Das „Zeichen setzen!“ Motiv zeigt ein spitzbübisches Lächeln, das gar nicht so schlecht kommt, jedoch finde ich den Schnitt durch den Kopf zu tief angesetzt. Auf diese Weise wirkt das Gesicht viel breiter, als es ist. Die Beleuchtung ist grauenvoll – Frau Kohnen hat nämlich in echt gar kein viereckiges Gesicht. Die Frisur ist nicht konsistent zum anderen Plakat, ich habe eine ganze Weile gebraucht, bis ich dieselbe Kandidatin erkannte. Das „Haltung“-Motiv zeigt Kohnen völlig ernst, ohne Gesichtsregung. Ob das die Haltung ist, die die SPD fordert, muss sie selbst wissen. Die Fotos sind offensichtlich in zwei verschiedenen Sessions entstanden – links ohne Ohrstecker, rechts mit, links irgendwas in der Richtung gestufter Bob, rechts irgendwas anderes.

CSU

Wahlplakat-2018-CSU-Hintersberger_IMG0476

Johannes Hintersberger behält das Sakko über der Schulter und legt eine Krawatte an, hat aber einen unschönen Schatten unter der Nase. Das muss nicht sein, als Fotograf würde ich einen konservativen Politiker von allem fern halten, was auch nur annähernd mit einem schmalen Schnauzbart verwechselt werden könnte.

V-Partei

Wahlplakat 2018 VPartei Harle

Konrad Harle von der V-Partei zeigt hier ein Charakterporträt. Schön fotografiert, tolle Lichtsetzung und Pose, und ein saucooles Hemd. Das Outfit passt leider nicht zur Farbgebung des Plakats, aber sei’s drum. Einzig würde ich mir einen freundlicheren Gesichtsausdruck wünschen, denn sonst sieht Veganismus (dafür steht das V) nicht wirklich erstrebenswert aus.

Schönere und nützlichere Porträts

Natürlich ist das nur ein ganz kleiner Ausschnitt an Wahlplakaten. Sowohl bei uns hängen noch mehr, und im Rest Augsburgs und Bayerns sowieso.

Den Preis für das Beste Foto gewinnt meiner Ansicht nach die CSU mit Carolina Trautner und Andreas Jäckel, ganz knapp vor der ÖDP mit Manfred Link und Emilia Kirner. Den absolut letzten Platz nimmt sich uneinholbar die Augsburger FDP, was mich tatsächlich vor ein Rätsel stellt.

Es freut mich, dass einige meiner Anregungen von 2014 – damals im Rahmen der Kommunalwahl – tatsächlich umgesetzt wurde. Der Druck der Plakate ist insgesamt höher qualitativ als damals.

Ich glaube fest, dass jeder Mensch ein wunderbares Porträt bekommen kann. Jeder Mensch, und damit auch jeder Politiker, kann optimal fotografiert werden.

Liebe Kandidaten, sucht euch bitte rechtzeitig vor der nächsten Wahl einen Fotografen, der euch vernünftig ablichtet. Falls nicht alle vom gleichen Fotografen abgelichtet werden, dann entwickelt bitte eine gemeinsame Bildsprache, an die sich alle halten können. So viele gute Fotografen in und um Augsburg, da muss sich bitte niemand auf seinem Wahlplakat blamieren. Plakate zu drucken kostet Geld, da sollte sich doch auch noch etwas Budget für die eigentlichen Fotos finden lassen. Selbiges gilt freilich für Firmenporträts, nur so am Rande erwähnt. Und wenn ihr dabei jemanden braucht, dann meldet euch gerne, am besten vor dem nächsten Wahlkampf.

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Kommentare

2 Antworten zu „Porträtfotos auf Wahlplakaten 2018“

  1. Avatar von Claude Eckel
    Claude Eckel

    Orange Orangen sind nicht orangen! „Orange Töne“ reichte völlig, orangene werden durch Verdopplung der Endung nicht noch oranger. Es gibt auch keine rotene oder blauene etc. Töne. Die Farbe heißt schlicht und ergreifend Orange, das dazugehörige Adjektiv kann genau so dekliniert werden, wie die Adjektive aller anderen Farben auch.

    Wann sich das endlich mal flächendeckend rumgesprochen haben wird? Dauert vermutlich genau so lange, wie das unleidige Schauspielern auszurotten. Man hat ja auch noch nichts vom Fuß- oder Handballern oder vom Fußballspielern gehört. Beim armen Schauspieler jedoch ist infantile Sprachpanscherei immer noch en vogue. Da wird nicht schaugespielt oder wenigstens ‚geschauspielt‘, nee, da wird immer noch gespielert. Woher das kommt? Vermutlich vom Kellnern. Da fragt man sich, was dann der Bäcker macht? Bäckern? Oder der Friseur? Ha!

    Und so geht es offenbar auch mit der Farbe Orange. Was sich die Leute bei deren Adjektivierung andauernd einen abbrechen! Das wirkt bisweilen schon unfreiwillig komisch, diese irgendwie und um jeden Preis zu verbergen versuchte (selbstverschuldete) vorübergehende sprachliche Lähmung.

    Dabei ist es so einfach; die anderen Farben machen es doch längst vor. Man braucht dort nur abzugucken. Könnten die Schauspieler, die immer noch schauspielern, auch tun. Einfach nur abgucken, was alle anderen Spieler so machen: spielen nämlich. Ganz einfach. Niemand sonst spielert irgendwas.

    Und orange Orangen sind daher auch nicht orangen, sondern einfach nur orange. Wie es ausgesprochen wird in der Schriftsprache, ob mit Endung -e oder ohne, entnimmt man dem Kontext. In der Sprechsprache erledigt sich das Endungsproblem ohnehin von selbst, dort heißt es, wie es einer sagt. Leider wird dort oft auch nur noch so gesprochen, wie es anderswo schon falsch geschrieben stand, und so hört man immer wieder von orangenen Farben.

    Macht bei dem Farbton Beige niemand. Oder schonmal was von beigenen Farben gehört oder gelesen? Das sind bislang auch immer noch beige Töne. Im Plural. Keine Endungsverdopplungen nötig. So geht das mit dem Eindeutschen. Beige, orange, die beigen, die orangen… was auch immer. Entweder richtig oder lieber gar nicht, sonst wird’s merkwürdig.

    1. Wieder was gelernt.

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