Berg Säuling - Füssen

Zukunft gestalten – ich bin zu haben

[Update 1.1.2017: Ich arbeite nun bei Elektrobit Automotive im Consulting] Spannende Zeiten. Gesellschaft im Umbruch, Technologisch leben wir in einer hoch interessanten Zeit, in der vieles möglich ist. Auch ich befinde mich im Aufbruch. Nach einem wunderbaren Jahrzehnt bei MathWorks wird es Zeit, weiter zu ziehen. Ich sehe mich nach einer neuen beruflichen Herausforderung um.

You take the blue pill – the story ends, you wake up in your bed and believe whatever you want to believe. You take the red pill – You stay in wonderland and I show you how deep the rabbit-hole goes.
Morpheus in The Matrix

Wenn Sie wollen, dass bei Ihnen alles so bleibt, wie es ist, dann kommen wir nicht zusammen. Wenn Sie Veränderung brauchen, neue Perspektiven, Gedanken und Ideen, dann sollten wir uns unterhalten. Wählen Sie passend die blaue oder rote Pille.Blue or Red Pill Quote

Seit über zehn Jahren treibe ich für MathWorks die Effektivität von Ingenieurwesen, Naturwissenschaft und Lehre voran. Ich beflügele algorithmisches Denken in Unternehmen und Universitäten, und führe mit meinem Team Organisationen an das Thema Modellbasierte Entwicklung bis hin zur automatischen Generierung von Embedded Software heran. Ich fördere die Bildung rund um Data Analytics, Big Data, Internet of Things. Jetzt ist das Jahr gekommen, ein anderes Feld zu bestelllen.

Was ist – Was war – Was kann – Was nicht – Was wird – Was nun

This post is available in English, too.

Was ist?

Die offensichtliche Frage ist zum einen: Warum der Wechselwunsch? Die andere: Warum öffentlich suchen, tut man das?

Letztere zuerst: Ja, das tut man. Ich spiele gern mit offenen Karten. Es gibt keinen triftigen Grund für Geheimniskrämerei und macht die Sache für alle leichter und transparenter. Weder ich noch andere müssen aufpassen, wem sie was erzählen. Vielleicht macht es einige nervös, aber das ist in Ordnung. Und, um es klar zu sagen: Das habe ich auch mit meinem VP besprochen, der mein Vorhaben unterstützt.

Warum also? Ich habe zwei Teams aufgebaut, ein deutsches mit Vertriebsspezialisten und ein europäisches mit Bildungsexperten im Marketing. Die Teams leisten großartige Arbeit, entwickeln sich ausgezeichnet. Für mich ist in der derzeitigen Stelle nichts mehr groß zu reißen, mein Bereich der Firma und ich haben uns die letzten Jahre in unterschiedliche Richtungen entwickelt. Alles weitere wäre mehr vom gleichen.

Was war?

Derzeit habe ich die dritte Rolle bei MathWorks inne. Als ich bei MathWorks anfing, war ich Application Engineer, einer, der Kunden und solchen die es werden wollen hilft, die richtige Produktauswahl zu treffen und diese einzuführen.

Nach kurzem wurde mir die disziplinarische Verantwortung für ein wachsendes Team in der Gruppe der Applikationsingenieure übertragen. Sechs Jahre lang wuchsen wir, es war sowohl in Führung und Management als auch technologisch eine tolle Zeit. Viele tolle Kunden lernte ich kennen und schätzen, in Industrien wie Automobilbau, Maschinenbau, Anlagenbau, Medizintechnik, Luftfahrt, Robotik. Alle Arten von Firmen, vom kleinen Startup bis zum multinationalen Konzern waren darunter.

Vor über drei Jahren wurde ich in die Marketingorganisation berufen und baute als Manager ein neues, diesmal europaweites Team von hauptsächlich promovierten Ingenieuren auf, die Professoren und anderen Lehrschaffenden helfen, MATLAB & Simulink in der Lehre einzusetzen, um so Studenten eine praktische Erfahrung der Lehrinhalte zu ermöglichen. Das nennen wir Technical Evangelist.

Ich bin unendlich dankbar für viele tolle Einblicke, Gespräche und Zusammenarbeit mit sehr gescheiten Leuten, von denen ich viel lernen durfte: Vom Entwickler bis zum Bereichsleiter und CxO, vom Forscher über Professor bis zum Universitätsrektor, alles vertreten.

Eine spannende Zeit, in der wir vielen Teams dabei halfen, Machine Learning einzusetzen, Computer Vision, Regelungstechnik, Signalverarbeitung, Algebra, Differentialgleichungen, Zustandsautomaten, alle Plattformen von Arduino und Raspberry Pi über die großen Embedded Plattformen bis hin zur Cloud.

Nach den Erfahrungen der Führung des Teams in Deutschland an zwei Standorten ging es hier darum, in vielen unserer europäischen Niederlassungen die besten Talente für die Rolle zu finden, zusammenzubringen und aus verteilten Technical Evangelists ein kohärentes Team zu formen.

Das ist geschafft. Wir sind in fast allen europäischen Niederlassungen vertreten. Nach zehn Jahren kenne ich die Firma ziemlich gut, kennen die Vorteile ebenso wie die Systemanomalien, von denen jede real existierende Firma genügend hat. Weiter aufsteigen hieße in die USA wechseln, und das möchte ich nicht. Ich bin Bayer und hier gehöre ich her.

Deshalb ist es für mich an der Zeit, mich neuen Themen und Organisationen zuzuwenden.

PräsentationsideenWas kann?

Und was macht er so, der Schlosser?

  • Er führt. Ingenieure, Informatiker, Physiker. In Deutschland, in Europa.
  • Als Teil der Tätigkeit diene ich MathWorks Deutschland als Pressesprecher, vertrete die Firma also in Interviews, Videointerviews, Panels, schreibe Fachartikel und Kommentare für Fachmagazine. Neben einigen Kollegen, die nur für bestimmte Themen sprechen, darf ich meinen Senf zu jedem beliebigen Thema geben.
  • Bisweilen werde ich intern angefragt, bei wichtigen Präsentationen im Entwurf und Vortrag zu coachen und das Team zu unterstützen oder anzuleiten, eine zielgerichtete Botschaft zu entwickeln, sei es für eine Konferenz oder eine Verkaufssituation.
  • Prozesse, Vorgänge und Besprechungen zu erkennen, analysieren und daraus Schlüsse zu ziehen und Verbesserungspotentiale aufzudecken, gelingt mir ziemlich gut.
  • Menschen das Warum vermitteln, macht mir in der Führung am meisten Spaß. Ich sehe mich als kooperative Führungskraft; ich arbeite gerne mit Erwachsenen zusammen, die sich auch so verhalten.
  • Ich bringe gerne neue Ansätze rein. Agile Vorgehensweisen wie Scrum auf der einen Seite, strukturiertes Vorgehen in Besprechungen oder in der Projektentwicklung auf der anderen Seite – ich finde Wege, und freue mich immer, wenn ich neue Wege dazulernen kann.

Weitere Stärken sehen Sie hier im Blog – wegen dieser sind Sie wahrscheinlich hier überhaupt hergekommen:

  • Ich schreibe gerne über Produktivität, ich vereinfache gerne Abläufe und schreibe diese nieder.
  • Ich mache mir Gedanken über die Auswirkung von Technologie und Digitalisierung.
  • Und ich erkläre gerne so, dass es Leute verstehen.
  • Manche meiner Hobbys tendieren dazu sich bisweilen zu verselbständigen und etwas Umsatz abzuwerfen. So geschehen mit dem Textsatzsystem LaTeX (Buch, Videotraining), Produktivität (dieses Blog), Fotografieren.

Was nicht?

Manches mag ich einfach nicht, manches liegt mir nicht. Manches mag ich nicht kann es aber. Ein kleiner Überblick:

Dumme Meetings mag ich nicht. Also Besprechungen, wo nichts vorangeht, die kein Ziel haben. Langatmige Vorträge, die nur das Vorlesen was an der Wand steht, mag ich nicht. Ich kann mit den meisten Leuten auf Konferenzen ein gutes Gespräch führen, aber erst, wenn ich es geschafft habe, den ersten Schritt zu tun, und das kann hart sein. Politische Taktiererei nervt mich, wenn sie keinem klaren Ziel mehr folgt, sondern nur noch persönliche Animositäten bedient. Ebenso empfinde ich hintenrum-kommunizieren als hinderlich.

Was wird?

Wenn Sie wollen, dass bei Ihnen alles so bleibt, wie es ist, dann kommen wir nicht zusammen. Wenn Sie Veränderung brauchen, neue Perspektiven, Gedanken und Ideen, dann sollten wir uns unterhalten. Wählen Sie passend die blaue oder rote Pille.

  • Führung ist ein gutes Feld. Nach zehn Jahren in Führungspositionen bietet sich das an, wenngleich ich nach wie vor gerne auch mal selbst Hand anlege.
  • Strategisches Management ist ein Feld, das mir in meiner Tätigkeit immer Spaß gemacht hat. Den Lauf der Dinge im Großen mit zu bedenken, dafür werde ich gerne gerufen.
  • Eine Aufgabe in einer Entwicklungsorganisation ist spannend. Nachdem ich mit so vielen Entwicklungsorganisationen gearbeitet habe, könnte ich selbst Teil einer solchen werden. Von Robotik über Autonomes Fahren, Elektromobilität bis zu Cloud, Energiewende und Infrastruktur habe ich einige Wissensfelder, die mich besonders reizen.
  • Marketing, besonders Content Marketing und Digital Marketing sowie PR, aber auch große Events genieße ich. Die Möglichkeiten in der heutigen Zeit, für Menschen nutzbringendes Marketing zu betreiben, sind hervorragend.
  • Bildung und Lehre sind zentrale Aspekte meiner derzeitigen Tätigkeit. Uni, Hochschule, aber auch interne Bildungseinrichtungen von Konzernen sind also ebenfalls interessant.
  • Interimsmanagement kann ich mir ebenfalls gut vorstellen.

In meiner jetzigen Tätigkeit stehe ich voll hinter dem Produkt. So soll das auch in Zukunft sein.

Eine Vita sehen Sie wahlweise bei LinkedIn oder Xing. Wenn Sie mir eine Kontaktanfrage schicken, dann geben Sie mir bitte einen Hinweis, woher wir uns kennen oder warum wir uns verbinden sollen.

Organisatorisches: Ich befinde mich in ungekündigter Stellung, habe also wenig Zeitdruck. Das heißt andererseits, dass Gespräche und Einladungen nicht immer ad hoc möglich sind.

Schreiben Sie mir.

Was nun?

Jetzt sind Sie dran. Die Welt ist so groß, dass ich mir niemals anmaßen möchte, einen Überblick zu haben, was es alles gibt. So bin Ihnen ich für sachdienliche Hinweise dankbar.

Ich kann von Ihnen nur lernen.

Vielleicht erfahre ich durch Sie von einer Tätigkeit, die ich noch nicht kenne.

Stirn
Hire my brain

Photo: Joachim Schlosser, License Creative Commons Attribution Share-Alike
Photo: Alan Levine on Flickr, modified by Joachim Schlosser, License Creative Commons Attribution Share-Alike

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Kommentare

4 Antworten zu „Zukunft gestalten – ich bin zu haben“

  1. Avatar von Wolfgang Klüver
    Wolfgang Klüver

    …, find ich gut!
    Darf ich große Teile dieses Angebots für mich kopieren?
    Ich stehe vor einem ähnlichem Schritt!
    Es macht Hoffnung, dass es viele solcher Menschen gibt.

  2. Ganz tolle Entscheidung und sehr gutes Selbstmarketing! Ich denke, wir brauchen in Deutschland viel mehr von diesem Unternehmergeist. Nicht das Klammern an (scheinbare) Sicherheiten.

    Viel Erfolg!!
    Detlev Hauenschild

  3. Avatar von Johannes Emmert
    Johannes Emmert

    Hallo Joachim,

    Ich bin ein Leser deines Blogs, studiere Architektur und Urbanistik in Weimar und habe von deiner Lust Zukunft zu gestalten per Email erfahren. Da ich ähnlich motiviert bin, und ich mich immer über Mitstreiter Freue möchte ich dir einige Gedanken mit auf den Weg geben die mir beim lesen deines Beitrags gekommen sind. Gerade im Zusammenhang mit Zukunft stellen sich bei jedem Arbeitsverhältnis viele wichtige Fragen:
    Welchen Beitrag leistet meine Arbeit und wozu? Wem diene ich mit meiner Arbeit in letzter Konsequenz? Trägt mein Handeln zum weiteren Öffnen der sozialen Schere bei oder, wirkt es dem entgegen? Führt es direkt oder indirekt zu einem höheren oder geringeren absoluten Verbrauch natürlicher Ressourcen? Es sind Fragen die unsere Zukunft berühren und die sich sicher nicht ganz einfach beantworten lassen. Um das einschätzen zu können braucht es Methoden der Analyse von denen du sicher mehr weist als ich. Nur soviel: Zur Einschätzung des eigenen Impacts in ökonomisch/ökologischer Hinsicht empfehle die Theorien von Nico Paech (Befreiung vom Überfluss).
    Am Ende geht es mir um die Befürchtung dass, wer „Hire my brain“ ausruft, sich blindlings an den Meistbietenden (natürlich nicht nur in monetärer Hinsicht) unter den Arbeitshändlern verkauft. Dass er sich als durchaus intelligentes Bauteil in eine Maschine integriert deren Input und Output ihn nicht interessieren weil er Erfüllung findet im Ausführen lebenswichtiger Funktionen für diese Maschine. Natürlich ist das überspitzt, aber es klingt unweigerlich im Subton dieses Ausrufs mit.
    Ich bin gespannt wie du dazu stehst.

    Beste Grüße
    Johannes

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