Mikrofon bei Präsentation oder nicht – Die 8-Punkte-Checkliste

Das Buch »Robert Riefstahl – Demonstrating To Win«, beschrieben in meinem Blogpost letzte Woche, ist ein schönes Kompendium der Thematik, wie Sie Software vor potentiellen Kunden präsentieren. Bob Riefstahl gibt viele gute Antworten und strukturiert den Themenkomplex auf wunderbare Weise.

Was die Notwendigkeit von Mikrofon und verstärkter Stimme bei Präsentationen angeht, stimme mit ich Bob jedoch nicht überein. Riefstahl empfiehlt, bei Publikumsgrößen zwischen 15 und 40 Personen auf keinen Fall ein Mikrofon einzusetzen, da die Verbindung zum Publikum dann nicht so persönlich sei wie ohne Verstärker.

Stimme verstärken oder nicht – hängt von den Umständen ab

Meine Meinung ist, dass dies ganz stark von den Gegebenheiten des Raums abhängt. Hängt die Decke besonders niedrig oder besonders hoch, oder schlucken Wände oder Boden viel Schall, so empfehle ich eben doch ein Mikrofon. Nichts ist so hinderlich für eine freie und abwechslungsreiche Stimme wie der Zwang, eben besonders laut sprechen zu müssen. Ein lebendiger Vortrag braucht auch die Möglichkeit, einmal leise sprechen zu können, um besonders wichtige Stellen herauszuheben.

Klar – zu laut darf das Mikrofon nicht eingestellt sein. Im Idealfall hören die Zuhörer gar nicht, dass Sie ein Mikrofon benutzen, sondern sehen es nur beiläufig. Die Lautstärke muss unaufdringlich eingestellt sein und der Ton glasklar. Dies erreichen Sie am besten mit einem Kopfbügel-Mikrofon und einer weit herunter geregelten Verstärkeranlage. Ein Handmikrofon ist keine gute Idee.

Auf diese Weise hilft Ihnen das Mikrofon, Ihre Stimme gerade so laut erscheinen zu lassen, wie wenn Sie neben dem Zuhörer fast ganz hinten stünden und mit ihm sprächen, aber eben nicht lauter. Nutzen Sie dieses Hilfsmittel, besonders wenn Sie länger als eine halbe Stunde sprechen. Ihre Stimme und Ihre Zuhörer der Präsentation werden es Ihnen danken.

Um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern ob Mikrofon oder nicht, dürfen Sie sich dieser 8-Punkte-Checkliste bedienen:

  1. Wenn Sie leise sprechen, hört man Sie bis fast ganz hinten?
  2. wenn Sie normal sprechen, hört man Sie bis ganz hinten, wenn gleichzeitig noch mit Papier geraschelt wird?
  3. Sind weniger als 30 Zuhörer anwesend?
  4. Hat der Raum dicken Teppich oder Schall schluckende Wände und Decken?
  5. Ist der Raum deutlich länger als breit?
  6. Ist der Raum niedriger als 2,20 Meter oder höher als 3,20 Meter?
  7. Sind Sie stimmlich angeschlagen, durch Erkältung, Heiserkeit oder ähnliches?
  8. Ist Ihr Vortrag länger als 45 Minuten?

Wenn Sie von den ersten drei Fragen mindestens eine mit »nein« beantworten und mindestens eine der fünf weiteren Fragen mit »ja«, dann würde ich auf ein Mikrofon zurückgreifen.

Wie halten Sie es mit dem Verstärken der Stimme?

Foto: Michael Thurm auf Flickr, Lizenz CC-BY-NC-SA

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