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Laufen – der Ursprung allen Sports

Was Laufen heißt

Eine frische Brise

Früh am Morgen oder in der Abenddämmerung. Links eine Allee, rechts die Felder. Eine sanfte Brise umspielt die Nase. Im Wald hört man die Vögel singen. Natur pur. Beim Atmen saugt man den Duft des Waldes ein.

Das lebendige Gefühl

Lauf eine Weile und Du spürst Deinen Körper. Du spürst Deine Muskeln. Das Herz pocht. Du atmest tief. Du lebst

Das Hochgefühl

Du läufst schnell. Es fühlt sich gut an. Du merkst kaum mehr die Anstrengung. Der Blick geht geradeaus zum Horizont. Du denkst an irgendetwas. Der Körper läuft von selbst.

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Die Anfänge

Nachdem ich 2003 einige Male laufen war, immer nur fünf bis sieben Kilometer, und es mangels Technik und Wissen dann wieder sein gelassen habe, war der Wendepunkt 2004 der Erwerb einer Pulsuhr. Ich stellte fest, daß ich viel zu schnell lief und mit einem viel zu hohem Puls. Das konnte ich nun ändern.

Ich fing mit knapp vier Kilometern an und steigerte mich rasch auf neun Kilometer. Nach sechs Wochen Laufen nahm ich an meinem ersten Lauf teil, dem Gautschlauf in Königsbrunn über 10 km.

Der Appetit kommt beim Essen

Nachdem ich nun in der Regel dreimal die Woche laufen ging, meist in der früh, konnte ich langsam die Distanz steigern, bis ich im September das erste Mal über 20 km lief und mich für den Friedberger Halbmarathon anmeldete. Unglücklicherweise fuhr mich am Donnerstag davor ein Auto vom Fahrrad, so daß nichts daraus wurde.

Im Herbst und Winter konnte ich die Form halbwegs gut halten, krankheitsbedingte Pausen bedeuteten hier natürlich immer einen Rückschlag. Aber mit Fieber ist einfach nix mit Laufen.

Das Projekt

Einen Marathon laufen, das wär schon was. Julia, die beste Ehefrau von allen, nahm diesen Wunsch auf und schenkte mir einen Marathonkurs. Unter Anleitung und mit Trainingsplan, den ich zu anfangs mehr, dann eher weniger befolgte, wurden die Distanzen länger und länger. Mein erster Halbmarathon ging durch den Siebentischwald, zielgenau unter zwei Stunden (1:59:58), dann der zweite Gautschlauf, sieben Minuten schneller (52:30) als im Vorjahr – und es hätte bei nicht gar so großer Hitze wohl noch mehr sein können.

Meine Schuhe bereiteten mir zunehmend Probleme. Durch meinen hohen Rist hatte ich vom Adidas-Schuh dort ab 15 Kilometern ständig Schmerzen und mußte immer lockerer Schnüren. Also in neue Schuhe investiert, nun wieder Asics, derselbe Hersteller wie bei den ersten Laufschuhen. Ein völlig neues Laufgefühl. Vollkommen schmerzfrei, wie es sein soll, konnte ich den letzten 30km-Lauf des Kurses absolvieren.

Nichts mehr stand dem Debut im Weg, so daß es am 17. Juli soweit war: Der erste Marathon. Füssen sollte es sein, der König-Ludwig-Marathon. Laut Trainer Martin Schöll kein leichter, weil viel verschiedener Boden, wellig und auf den letzten 10 Kilometern ein Anstieg zum Alatsee und wieder zurück.

Es ging traumhaft. Anreise am Samstag, Start um Sonntag um 8:00 Uhr, gemächlich loslaufen, dann konstant durchlaufen, Zeit nehmen zum Trinken, zuviel Banane gegessen und dadurch Magendrücken bekommen, nach 30km wieder in Füssen und bereit zum letzten großen Anstieg. Immer viel Trinken. Einige Gehende überholt, um den Alatsee herum und mit großen Schritten wieder nach unten. Noch mehr Trinken. In der Altstadt noch ein kleiner Anstieg und dann die Zielankunft: 4 Stunden und 36 Minuten. Geschafft. Die beste Ehefrau von allen wieder in die Arme schließen. Herrlich. Und noch viel mehr Trinken.

Das Projekt Teil 2

Für den München-Marathon wollte ich dann doch ein gutes Stück schneller sein. Die Zielzeit sollte unter vier Stunden sein. War aber nix, ich bin zu schnell losgelaufen. Und alles, was man am Anfang zu schnell läuft, muß man am Ende büßen. Mit 4:05:36 kann ich aber sehr zufrieden sein, das ist immerhin mehr als eine halbe Stunde schneller als beim Debüt. Cola ab Km 30 wäre aber nett gewesen.

Was ich bislang gelernt habe

  • Erstklassige Schuhe sind durch nichts zu ersetzen und sind ihr Geld wert. Professionelle Beratung tut not.
  • Man kann Schuhe nicht einlaufen. Entweder es sind die richtigen oder nicht.
  • Wer im Einklang mit seinem Körper läuft und ihm in dankbarer Demut begegnet, kommt weiter.
  • Nicht zuviel Hype machen. Laufen kommt hauptsächlich durchs Laufen, nicht nur durch tolle Ernährung.
  • Genug trinken. Bei weniger als 15 km braucht man nichts, jedenfalls nicht beim Training.
  • Iso-Drinks sind nur in Maßen zu genießen.
  • Ein gutes Frühstück ist für lange Strecken überaus hilfreich.
  • Ein Krampf vergeht auch wieder und wird ganz verhindert durch viel trinken.
  • Nach langen Läufen unbedingt am selben oder am nächsten Tag ein Stück laufen oder radeln.
  • Wer am Anfang hetzt, geht am Ende.

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