Das LaTeX-Buch – nicht für jeden.

12 Gründe, warum mein LaTeX-Buch nichts für Sie ist

Es gibt da dieses LaTeX-Buch »Wissenschaftliche Arbeiten schreiben mit LaTeX – schneller LaTeX lernen«. Über 15000 Menschen haben damit schon LaTeX gelernt. Zu dem Buch bekommen ich ja immer wieder hilfreiche Anmerkungen von Lesern, teilweise direkt, teilweise als Korrekturen und teilweise per Amazon-Rezension. Zwar ist das Buch nun seit über sieben Jahren verfügbar und mittlerweile in der fünften Auflage wieder überarbeitet, doch kaufen es immer wieder Leser aus den falschen Gründen und sind dann nicht zufrieden. Vielleicht ist das Buch einfach nicht für sie. Sondern nur für andere.

Deshalb möchte ich in diesem Artikel einmal klarstellen, für wen das LaTeX-Buch nicht gedacht ist:

  1. Nicht für Leute, die nur eine LaTeX-Vorlage suchen und diese füllen wollen.
  2. Nicht für Leute, die LaTeX eigentlich gar nicht lernen wollen.
  3. Nicht für Leute, die eine Enzyklopädie aller Pakete und aller Paketoptionen wollen.
  4. Nicht für Leute, die das Letzte aus LaTeX herausholen wollen und dafür auch gerne mal lange TeX-Hacks einsetzen wollen.
  5. Nicht für Leute, die gerne alle möglichen Pakete selbst durchsuchen.
  6. Nicht für Leute, die sich gerne durch lange, verteilte und sich bisweilen widersprechende Dokumentationen wühlen.
  7. Nicht für Leute, die unbedingt für jeden LaTeX-Befehl die vollständige Begründung und Optionsliste haben wollen.
  8. Nicht für Leute, die für jedes Paket alle, aber auch wirklich alle theoretischen Möglichkeiten wissen wollen
  9. Nicht für Leute, die schon seit vielen Jahren täglich LaTeX nutzen und alles schon wissen.
  10. Nicht für Leute, für die eine Datei ein Fremdwort ist und die nicht wissen, wie man eine Kommandozeile in Windows oder MacOS öffnet.
  11. Nicht für Leute, die es gern ein wenig länger haben und sich an einem Achthundert-Seiten-Wälzer über ein Dokumentsystem erfreuen können.
  12. Nicht für Leute, die gern tagelang suchen, wie sie den Strich unter der Kopfzeile einen Millimeter länger machen, falls Vollmond ist (und dann den Autor einen krummen Hund heißen, warum er die 35 Zeilen Code dazu nicht im Buch hat).

Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch viele, für die mein LaTeX-Buch tatsächlich geschrieben ist:

  1. Für LaTeX-Einsteiger ohne Vorkenntnisse in LaTeX.
  2. Für Diplomarbeiter, Bachelor-Thesis-Schreiber, Master-Thesis-Aspiranten, für Examens– und Magisterfinalisten die ihre Abschlussarbeit flott und schön schreiben und setzen wollen
  3. Für angehende LaTeX-Anwender, die lieber präzise Tipps für jeden Aspekt eines Dokuments haben wollen.
  4. Für Doktoranden, die ihr wissenschaftliches Werk formvollendet zu Papier und PDF bringen möchten.
  5. Für angehende LaTeX-Anwender, denen eine neue Art, Dokumente zu schreiben, als Aufgabe neben dem eigentlichen Schreiben reicht, ohne sich noch durch englische Dokumentation zu wühlen.
  6. Für Wissenschaftler, die ihren Beitrag, ihr Konferenzpapier oder ihren Journalartikel sauber, schön und einwandfrei abgeben möchten.
  7. Für Autoren, die nicht wissen, was ein Satzspiegel ist.
  8. Für Autoren, denen der Satzspiegel egal ist.
  9. Für Autoren, die den Satzspiegel bewusst anpassen möchten.
  10. Für Wissenschaftler, die so sauber zitieren möchten, dass ihnen mal keiner den Doktortitel anzweifelt.
  11. Für Schüler und Studenten, die mathematische Gleichungen sauber niederschreiben möchten.
  12. Für alle, die in ihrer Examensarbeit lieber keine Überraschungen mit Textverarbeitungssystemen erleben wollen.

[latexbuchamz]

Ich hoffe, damit etwas Licht ins Dunkel bringen zu können.

Und wofür verwenden Sie das Textsatzsystem LaTeX?

Photo: Joachim Schlosser, License Creative Commons Attribution Share-Alike

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Kommentare

2 Antworten zu „12 Gründe, warum mein LaTeX-Buch nichts für Sie ist“

  1. Avatar von Thilo Niewöhner
    Thilo Niewöhner

    Hallo Joachim,
    eine Ergänzung für die untere Liste:
    13. Für alle, die Studenten in ihrer Ausbildung begleiten und diese in der Anwendung von LaTeX unterstützen wollen. (z.B. Betreuer von Praxis-, Diplom- und Bachelorarbeiten)

    Ich hatte den Fall mit ein, zwei Bacheloranwärtern, die gerne in LaTeX schreiben wollten. Hab mich seinerzeit halbwegs eingearbeitet, um Korrekturen direkt in LaTeX durchführen zu können, ohne den Umweg über PDF gehen zu müssen.

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