Der folgende zitierte Text schreibt von Schülern, Lehrern und Eltern. Sie dürfen gerne das Gesagte anwenden auf alle Lernenden egal welchen Alters, alle Lehrenden egal welcher Institution, und alle, die sich um das Lernen anderer kümmern.
Ein Lehrer, der kundig im Lehren ist, sollte zuerst die Begabungen derer, die er unterrichtet, betrachten. Er sollte sorgfältig beim Nachdenken sein, auf welche Weise der Geist eines jeden behandelt werden muss: Die einen müssen oft ermahnt werden, die anderen widerstehen den Anweisungen der Lehrer oder der Eltern; die Angst vor dem Lehrer hemmt die einen, die anderen zerbricht sie. So zahlreich die Kinder, so zahlreich ihre verschiedenen Begabungen. Es ist wünschenswert, dass die Schüler durch Lob angetrieben werden und nicht mit wertlosen Dingen beschäftigt sind.
Der Lehrer selbst sollte weder diese, die von ihm verbessert werden müssen, vernachlässigen noch beim Schimpfen der Schüler mit Worten und Taten ungerecht sein! Er sollte gerne den Kindern, die Fragen haben, antworten und nicht die, die Fragen haben, noch dazu herausrufen! Auch muss dieses von Lehrer gesehen werden, dass er jeden Tag den Schülern verschiedene Dinge anbieten sollte. Die Verschiedenheit erfrischt nämlich die Seelen. Dagegen ist es schwer, sich mit einer Arbeit aufzuhalten.
Die Eltern müssen freilich große Sorge anwenden, dass die Kinder einem geeigneten Lehrer übergeben werden; Der Lehrer muss nämlich nicht nur für den Verstand, sondern auch für den Charakter der Schüler Sorge tragen. Man muss jedoch die Schüler mahnen, damit sie die Lehrer ebenso schätzen wie die Studien selbst. Darüberhinaus sollten sie sich an den Lehrern ein Beispiel nehmen. Sie sollen verstehen, dass sie die Worte derer, die Lehren, ohne Unterlass berücksichtigen müssen. Schließlich sollten sie sich ohne jegliches Klagen in der Öffentlichkeit zeigen und nicht unter dem Anschein der Arbeit nichts machen.
Text: Quintilian. Übersetzung: Quirin, 8. Klasse.
Der Text ist fast zwei Jahrtausende alt, doch wirkt er immer noch aktuell. Man muss nicht immer Neues erfinden, manchmal lohnt es, in Altes reinzusehen und es anzuwenden.
Wirklich.
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