Da hat ein amerikanischer Autor ein tolles Buch geschrieben. Sie erfahren davon, sei es hier im Blog oder über andere Wege. Und schon stellt sich die Frage: soll ich das englische Original lesen oder die deutsche Übersetzung?
Taugt die Übersetzung etwas? Was ist von den Rezensionen zu halten, die der Übersetzung Schwächen vorwerfen? Sollte das meine Entscheidung beeinflussen?
Stellvertretend für wiederkehrende Fragen, die ich dazu bekomme, möchte ich einen Leserkommentar von Stephan zitieren:
»Es wird oft geraten, GTD in englischer Sprache zu lesen, da vieles in der Deutschen Übersetzung nicht korrekt dargestellt wird. Ist das so?«
Gute Frage.
Im konkreten Fall von Getting Things Done
Das kommt darauf an. Sicherlich ist die deutsche Übersetzung kein Meilenstein der Sprachgewandtheit, jedoch hatte ich keinerlei Verständnisprobleme. Manche Begriffe sind wohl ungewöhnlich übersetzt, vor allem wenn es um das papierhafte System geht. Dies fällt aber wohl am ehesten denen auf, die papierhafte Ablage beherrschen – mir nicht.
Ebenso gut kam ich mit dem englischen Original (als Hörbuch) zurecht. Ich habe Getting Things Done mit dem deutschen Buch gelernt und erst für die Wiederholung mir das englische Hörbuch geholt – weil speziell die locker-flockige Stimmung natürlich im Original schon noch besser kommt.
Ich empfehle, die Entscheidung zwischen englischem Original und deutscher Übersetzung von folgenden Fragen abhängig zu machen:
Insgesamt: Deutsch oder Englisch lesen?
- Handelt es sich um ein Sachbuch oder um Belletristik?
Belletristik kann im Original sehr schön und sehr anstrengend sein. Will ich einen Roman mal eben kurz weglesen, nehme ich die deutsche Übersetzung. Möchte ich ganz eintauchen, bin ich mit dem Original besser bedient.
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Wie locker lesen Sie englische Sachbücher?
Wenn Ihre Antwort nicht »ziemlich« lautet, würde ich im Zweifel jegliche Sprachbarriere wegnehmen und auch mal eine suboptimale Übersetzung lesen, bevor das Unterbewusstsein ob der Fremdsprache einen Widerstand aufbaut.
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Lesen Sie das Buch zum Vergnügen oder ist die Umsetzung essentiell wichtig?
Wenn Sie nicht beruflich ohnehin englisches Lesen gewöhnt sind, die Umsetzung des im Buch gelernten aber kritisch ist, dann greifen Sie zur deutschen Übersetzung.
Wenn Ihnen die Art Buch einfach Freude macht, und es ein schöner Bonus ist, davon auch etwas umsetzen zu können, dann nehmen Sie das englische Original.
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Wer außer Ihnen soll das Buch noch lesen?
Möchten Sie die Lektüre Freunden oder Kollegen empfehlen? Dann machen Sie doch die Sprache davon abhängig, welche Sprache diese sprechen. Da fast mein gesamtes Team in Europa verstreut ist, greife ich eher zum englischen Original.
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Wie viel Freude haben Sie an Sprache, und am Verbessern Ihrer Englischkenntnisse?
Wenn Sie gerne Ihr Englisch verbessern möchten, dann ist die Antwort eindeutig. Übung macht den Meister. Auch heute noch schaue ich bei jedem Buch, das ich lese, wieder und wieder Wörter im Lexikon nach.
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Handelt es sich eher um eine nüchterne wissenschaftliche Abhandlung oder um populärwissenschaftlich aufbereitetes Material?
Gerade populärwissenschaftliche Bücher – etwa von Malcolm Gladwell – behandeln das Thema in Form von Geschichten, die oft im englischen Original schöner zu lesen sind.
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Hörbuch oder Lesen?
Wenn Sie lieber hören als lesen, dann kommt es nur darauf an, ob Sie sich auf einen englischen Erzähler einstellen wollen und wie komplex das Material ist. Bei einem gedruckten oder elektronischen Buch inne zu halten und ein Wort nachzusehen ist gut machbar, beim Hörbuch hält es unnötig auf.
Locker bleiben
Machen Sie keine Wissenschaft draus. Ich persönlich tendiere meist zum englischen Original. Für mich tiefgreifende Bücher wie Getting Things Done oder Die Sieben Wege zur Effektivität habe ich auf Deutsch gelesen und mir erst danach das englische Original besorgt.
Lesen Sie lieber deutsche Übersetzung oder englisches Original? Wie entscheiden Sie?
Lassen Sie die anderen Leser ebenso wie mich bitte teilhaben an Ihren Gedanken und kommentieren Sie!
Photo: Karolina Grabowska on Pexels, License CC0
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