Autonome Autos Fragen für Fahrer

Autonome Autos ‒ 48 Fragen für Autofahrer in Stadt und Land

Vergangenes Jahr gab es 2414011 Unfälle mit 3339 getöteten und 374142 verletzten Menschen [3].

Der volkswirtschaftliche Schaden aller Unfälle in Deutschland wird auf mehr als 31 Milliarden Euro geschätzt [4], und das auf einer Basis von etwa 578 Fahrzeugen pro 1000 Einwohner [1,2].

Wie kann und wird sich das ändern, wenn selbstfahrende Autos zur Normalität werden?

In meiner Artikelserie über autonome Fahrzeuge lesen Sie diesmal Fragen, die ich für Sie als Bürger, Einwohner, Autofahrer irgendwo in Stadt oder Land als fragenswert erachte.

Autofahrer sind verschieden, und so unterscheiden sich auch ihre Gedanken, Ziele und Beweggründe rund ums Auto und das Autofahren. Jeder trägt einen kleinen Teil dazu bei, die Zukunft zu gestalten, durch die Entscheidungen, die wir treffen. Das ist der Autokauf, aber auch jeden Tag die Entscheidung, welches Verkehrsmittel ich wohin benutze.

Bislang in der Serie erschienen:

Bequeme Fragen? Bisweilen nicht. Der Entwicklungs- und Produktionsstandort Deutschland liegt mir am Herzen, zusammen mit der Lebens- und Wohnqualität. Wie entwickeln sich unsere Städte weiter? »Uns« ist bei den folgenden Fragen aus Sicht der Bürgermeister und Stadtplaner.

Fragen zur Auto-Mobilität

Wo auch immer Sie wohnen, das sollten Sie sich in Zukunft fragen:

  1. Wie weit entfernt befindet sich der nächste Autoverleih?
  2. Wie oft benutze ich das Auto, um zum Einkaufen zu fahren?
  3. Wie weit sind meine Einkaufsmöglichkeiten entfernt?
  4. Wie weit fahre ich zur Arbeit?
  5. Wie lange dauert mein Arbeitsweg?
  6. Wie verbringe ich meinen Arbeitsweg? Fahren? Reden? Telefonieren? Lesen? Arbeiten? Über den Verkehr schimpfen?
  7. Wie sehr strengt mich das Fahren in dichtem Verkehr an?
  8. Wie sehr belastet mich das Fahren und Stehen im Stau?
  9. Wie sehr vertraue ich ‒ falls schon selbst gefahren ‒ dem automatischen Stop-&-Go-Assistenten, der automatischen Einparkfunktion und dem Notbremsassisten, die in manchen Fahrzeugen schon verbaut sind?
  10. Was würde ich während einer Autofahrt statt Autofahren gerne tun?
  11. Was könnte ich in meinem Leben ändern, lernen, anfangen, umsetzen, wenn ich die Zeit im Auto genau dafür aufwenden könnte?
  12. Wie oft bin ich in einer größeren Stadt unterwegs?
  13. Wie oft suche ich mehr als drei Minuten nach einem Parkplatz?
  14. Wie viel gebe ich pro Monat insgesamt für Mobilität aus?
  15. Wie viel gebe ich pro Monat für das Auto aus, jährliche und gelegentliche Kosten mit eingerechnet?
  16. Welchen ideellen Wert hat mein eigenes Auto für mich?
  17. Wie oft bin ich mit Gepäck unterwegs?
  18. Wie oft habe ich etwas zu transportieren, das ich nicht im Bus oder auf dem Fahrrad mitnehmen könnte?
  19. Wie viele Kindersitze (nicht Sitzerhöhungen) benötige ich derzeit im Auto?
  20. Wie stark steigt meine Flexibilität, ein anderes Auto zu benutzen, wenn ich keine Kindersitze mehr benötige?
  21. Wie oft fahre ich Taxi?
  22. Warum benutze ich bestimmten Situationen Taxi?
  23. Warum benutze ich bestimmten Situationen nicht Taxi?
  24. Wie oft lasse ich mich von einem Freund, Bekannten oder Familienangehörigen irgendwo hinbringen oder abholen?
  25. Wie viel Miete zahle ich für meinen Autostellplatz, falls überhaupt?
  26. Wie oft fahre ich selbst andere Familienmitglieder, Bekannte, Freunde irgendwohin oder hole sie ab?
  27. Konkret: Wie oft fahre ich meine Kinder zu Nachmittagsunternehmungen?
  28. Was muss gegeben sein, damit ich meine Kinder in ein fahrerloses Auto setze?
  29. Wie oft fällt mir bei mir selbst oder bei anderen Autofahrern ein riskantes, gefährliches oder rücksichtsloses Fahrmanöver auf?
  30. Wie sicher oder unsicher fühle ich mich, wenn mir ein gefährliches oder rücksichtsloses Fahrmanöver begegnet?
  31. Wie wirkt die obige Unfallstatistik auf mich?
  32. Wie hoch fühle ich das persönliche Risiko, innerhalb des nächsten Jahres Teilnehmer eines Unfalls mit Verletzten zu sein?
  33. Wie wäre es, wenn ich zukünftig keinem riskanten Fahrmanöver mehr ins Auge sehen müsste, weil kaum mehr risikofreudige Fahrer fahren?
  34. Wünsche ich mir manchmal, dass einige andere Autofahrer lieber nicht selbst fahren sollten?
  35. Könnten sich das andere Autofahrer auch von mir wünschen?
  36. Wie viele Minuten am Tag bewege ich oder ein anderes Familienmitglied mein Auto? An wie vielen Tagen pro Woche?
  37. Wie viele Minuten am Tag bewege ich oder ein anderes Familienmitglied das eventuell vorhandene Zweitfahrzeug? An wie vielen Tagen pro Woche?
  38. Habe ich schon einmal ausgerechnet, wie viel mich mein Zweitauto pro Fahrt kostet, inklusive Anschaffung, Pflege, Wartung, Versicherung, Steuer, Kraftstoff, Nerven und Zeit der vorgenannten?
  39. Sind diese Kosten im Schnitt höher oder niedriger als wenn ich jedes Mal ein Taxi nehmen würde?
  40. Was glaube ich ist der größte Kostenfaktor beim Taxi fahren?
  41. Wie viele Jahre werde ich noch selbst ein Fahrzeug lenken können oder wollen?
  42. Was ist, wenn ich alt bin und nicht mehr selbst Auto fahren können werde?
  43. Wie soll meine Mobilität in zehn, zwanzig, dreißig Jahren aussehen?
  44. Wie entscheide ich mich derzeit, ob ich für eine Fahrt das Auto nehme oder ein anderes Verkehrsmittel wie Fahrrad, Taxi, Bus, Straßenbahn, U-Bahn, Zug oder Flugzeug?
  45. Entscheide ich mich überhaupt explizit oder steige ich aus Gewohnheit ins Auto?
  46. Wie viele Minuten vorher weiß ich, dass ich eine Autofahrt antreten möchte?
  47. Habe ich schon einmal über ein Telefon ein Taxi geordert?
  48. Habe ich schon einmal über eine Smartphone-App ein Taxi geordert?

Die letzten Fragen zielen natürlich ganz klar darauf ab, bewusst zu machen, wie es ablaufen könnte, wenn es autonome Autos auf Abruf gibt. So, wie ich jetzt ein Taxi rufe, rufe ich dann eben ein Auto. Nur dass das schneller da ist und keinen Fahrer braucht.

Viele dieser Fragen rufen Spekulationen hervor, und das ist gut so. Lassen Sie es nicht beim bloßen Spekulieren. Nehmen Sie aktuelle und historische Daten, und spielen Sie mit Ihren Annahmen. Oder spielen Sie mal mit statistischen Daten (das werde ich für einen der folgenden Blogposts tun).

Einige Beispielantworten von mir: Bevor wir ein Zweitauto angeschafft haben, rechneten wir das tatsächlich mal gegen ein Taxi. Und da das Zweitauto oft für größere Einkäufe, Kinderfahrten und bei Regen oder Zeitdruck für den kurzen Arbeitsweg meiner Frau benötigt wird, wäre es tatsächlich billiger, jedes Mal ein Taxi zu nehmen. Warum wir dennoch ein Auto gekauft haben: Weil die Logistik mit drei Kindersitzen nicht zu bewerkstelligen ist. Klar ist auch: Wenn wir keine Kindersitze oder nur noch eine Sitzerhöhung brauchen, fliegt das Auto weg. Wieviel günstiger käme da noch ein autonomes Fahrzeug!

Wer sich übers autonome Fahren hinaus für die Entwicklungen rund um Mobilität interessiert, dem lege ich das Blog Zukunft Mobilität ans Herz, und vor allem den Artikel Sind wir das Pferd?.

Ihnen fallen noch mehr Fragen für sich selbst, für ihre Mitbürger in Stadt und Land ein? Dann lassen Sie die anderen Leser und mich bitte daran teilhaben und kommentieren Sie.

Quellen

[1] VDA Jahreszahlen KFZ-Bestand

[2]Statistisches Bundesamt – Bevölkerung

[3]Statistisches Bundesamt – Verkehrsunfälle – Zeitreihen

[4]Bundesanstalt für Straßenwesen: Volkswirtschaftliche Kosten durch Straßenverkehrsunfälle in Deutschland.

Photo: Benson Kua on Flickr, License Creative Commons Attribution Share-Alike

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