Dr. Joachim Schlosser

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11 Lehren, die Ihnen das Wandern fürs Präsentieren gibt

Wandern ist etwas wunderbares und es findet sich immer mindestens ein guter Grund dafür. Wandern reinigt die Seele und belebt sowohl Geist als auch Körper.

Von der kleinen einstündigen Runde in flachem Land über die hügelige Tour bis zum ganztägigen Bergpfad oder mehrtägigen Tour inklusive Klettersteig: alles ist Wandern. Auch Präsentationen gibt es in vielen Formen. Von der Fünf-Minuten-Kurzpräsentation über die Standard-Konferenz-Distanz von dreißig Minuten bis zum mehrstündigen Seminar, das Sie bestreiten: Sie stehen vor Publikum.

Wandern bietet wunderbare Analogien, mit denen Sie Ihren Präsentationsstil verbessern können und Ihre Nervosität lindern. Wandern ist vielfältig.

Elf davon können Sie nachfolgend lesen. Über Ihre weiteren Ideen freue ich mich!

  1. Steh früh auf, dann hast du den Weg für dich und triffst die Mehrzahl der Menschen erst beim Abstieg. Bereiten Sie sich rechtzeitig auf Ihren Vortrag vor. Wenn Sie Ihre Präsentation von Anfang an gut durchdenken und sich Zeit nehmen, sie zu entwickeln, werden Sie dem Publikum einen echten Mehrwert bieten können, anstatt mit allen übrigen im selben Argumentationstrott zu hängen.
  2. Geh im eigenen Tempo, dann kommst du weiter als derjenige, der hetzt. Finden Sie beim Sprechen und beim Entwickeln Ihrer Geschichte das Tempo, dass zu Ihnen und zu Ihrem Thema passt. Sie werden souverän wirken, weil Sie dann souverän sind, der Souverän – der Herrscher – Ihrer Präsentation. Sie können sich ein anderes Tempo antrainieren, aber im eigentlichen Vortrag können Sie nur das Tempo wählen, das Sie auch trainiert haben.
  3. Nimm etwas zu Trinken mit, aber mach‘ kleine Schlucke. Ihre Tour kann auch mal länger dauern als angenommen, oder eine als Rast eingeplante Hütte hat überraschend geschlossen. Auch beim Vortragen steht vielleicht nichts zu Trinken oder nur Sprudelwasser. Holen Sie sich also vor Beginn Ihres Vortrags wenigstens ein Glas stilles Wasser. Große Schlucke sind eine Belastung für den Hals und können Ihre Stimme beeinträchtigen. Also auch beim Reden nur kleine Schlucke nehmen.
  4. Achte aufs Wetter, dann erkennst du, wann du wo gehen kannst oder nicht. Informieren Sie sich eingehend vorher über Ihre Zuhörer. Was sind ihre Interessen, was ihr Vorwissen? In welchem Kontext hören sie Ihren Vortrag? Achten Sie auch während der Rede aufs Publikum. Wie reagiert es auf das, was Sie sagen? Ziehen Sie Ihr Programm wie geplant durch oder brauchen Sie an einer Stelle in Ihrer Präsentation eine Kurskorrektur?
  5. Überschätze nicht deine Fähigkeiten. Sich am Berg zu überschätzen, hat schon viele Wanderer in eine prekäre noch schlimmere Lage gebracht. Auch beim Präsentieren sollten Sie realistisch einschätzen, ob Sie mit Ihrer momentanen Verfassung mit dem Thema, dem Publikum, der Veranstaltung umgehen können. Wenn nicht, heisst es sich Hilfe holen und trainieren, oder auch mal eine Tour – eine Rede eben nicht zusagen.
  6. Genieße jede Wanderung auch als Training. Das schöne am Wandern ist doch, dass es sich selbst trainiert. Je öfter Sie wandern gehen, desto leichter fällt es Ihnen. Anders als beim Klettern, wo dediziertes Training abseits der Touren notwendig ist, verbessert sich Wandern von selbst, wenn Sie auf sich achten. Auch beim Präsentieren können Sie durchs regelmäßige Präsentieren schon besser werden, vorausgesetzt Sie achten auf sich und reflektieren das, was Sie tun. Bitten Sie um Rückmeldung, und nehmen Sie sich nach Ihrer Rede Zeit zu reflektieren, wo Sie sich wie gefühlt haben.
  7. Habe gutes Schuhwerk für deine Sicherheit. Ohne solide Wanderschuhe in die Berge zu gehen, ist fahrlässig. Sie riskieren Ausrutscher, die Sie selbst und vielleicht auch Ihre Mitwandernden in Gefahr bringen. Gute Schuhe haben drei Eigenschaften: Sie bieten Halt gegen Umknicken, sie haben eine Sohle, die sich gut in den Untergrund verbeisst, und sie sind so angenehm, dass Sie sie über mehrere Stunden hinweg tragen können. Ebenso brauchen Sie fürs Präsentieren gutes Material. Dieses Material besteht aus drei Komponenten: Ihr Wissen und Ihre Erfahrung, die Vorbereitung Ihrer Präsentation, und die Gerätschaften wie Computer, Fernbedienung und Mikrofon.
  8. Nimm Wanderstöcke mit, dann hast du es beim hinuntergehen leichter. Einiges von Ihren Vorbereitungen werden Sie daran setzen, einen guten Start in die Präsentation hinzulegen. Ein anderer Teil der Vorbereitung sollte sich damit beschäftigen, das Ende, das den Höhepunkt des Vortrags beinhaltet, sinnvoll aufzubauen. Dabei brauchen Sie auch während des Vortrags vielleicht immer wieder ein wenig Zeit. Stellen Sie sich vor, Sie wollten mit der unerwarteten Wendung einer persönlichen Geschichte schließen. Dann führen Sie diese Geschichte schon nach den ersten Minuten ein und geben immer wieder ein Stück zum besten, auch wenn nicht bei jedem Abschnitt sofort ein direkter Nutzen sichtbar ist. Sie tragen die Geschichte den Berg hinauf, damit sie Ihnen beim Abstieg zum Ziel hilft.
  9. Habe auch bei Sonnenschein eine leichte Regenjacke dabei und auch bei Wolken Sonnencreme. Am Berg ändert sich das Wetter schnell. Auch bei Ihrer Rede kann die Atmosphäre im Auditorium ganz anders sein, als Sie bei der Vorbereitung annahmen. Sie können während Ihres Vortrags sehr kritische Anmerkungen oder Fragen kassieren – auch ohne Ihr Zutun. Oder Sie erfahren derart viel spontanen Zuspruch, dass Ihr Zeitplan durcheinander kommt. Seien Sie auf beides vorbereitet. Nehmen Sie sich Zeit, zu durchdenken, wie Sie auf Angriffe bei bestimmten Themen reagieren möchten, und welche Fragen aufkommen können. Überlegen Sie, wie Sie großen, aber zeit-intensiven Zuspruch kanalisieren können und eventuell Anteile des Vortrags aus dem Mittelteil streichen können, damit nicht der Höhepunkt zum Schluss sang- und klanglos unter den Tisch fällt.
  10. Rede nicht so viel, sonst kommst du schnell außer Atem. Sprechen Sie langsam. Ihre Zuhörer werden es Ihnen danken, vor allem in großen Räumen und vor allem diejenigen, die weiter hinten sitzen. Machen Sie auch mal eine Pause beim Sprechen. Kurze Pausen zwischen Sätzen, längere Pausen, wenn eine vorangegangene Formulierung oder eine Grafik oder ein Bild, das Sie an die Wand projizieren, auf die Zuhörer wirken soll. Wer ständig spricht während seines Vortrags, wirkt gehetzt. Pausen machen souverän.
  11. Genieße die Luft, die Natur, die Sonne, den Weg und die Anstrengung. Bei aller Vorbereitung und aller Anspannung, auch bei aller Bedeutung, die Ihre Rede für Sie haben mag: Genießen Sie die Präsentation. Haben Sie Spaß dabei. Es ist eine wunderbare Zeit: Sie haben die Gelegenheit, Ihre Zuhörer zum Nachdenken anzuregen, Sie können den Fortgang der Geschichte in Ihrem Kontext verändern. Vorträge sind große Hebel, da sie viele Menschen direkt erreichen. Und nach der Präsentation sind Sie vielleicht erschöpft, doch es ist die Erschöpfung nach einer ehrlichen Anstrengung. Freuen Sie sich daran.

Welche Ähnlichkeiten zwischen Wandern und Vortragen fallen Ihnen noch auf?

Schreiben Sie mir, hier, auf Twitter oder Google+. Ich freue mich!

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Kategorie: Kommunikation Stichworte: Berge, Inspiration, Kommunikation, Ruhe, Training, Vortragen, Wandern

1. Oktober 2012 von Joachim Schlosser Kommentar verfassen

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